Evaluation
Evaluationskultur in der DKA
Eine Evaluation setzt sich aus mehreren Schritten zusammen (in Anlehnung an von Spiegel 2004):
Dokumentation: Eine systematische Sammlung von Daten
Analyse und Bewertung von Daten über Ergebnisse, Prozesse oder Struktur. Mehr zu Qualität im Kindergarten
Umsetzung eines Handlungsplans
Evaluationen können sich auf die Arbeit von einzelnen und auf Teams beziehen (Selbstevaluation) oder auf größere Zusammenhänge, wie Ereignisse und Aktivitäten.
Die Evaluationskultur wird als ein zirkulärer Prozess verstanden (Vgl. von Spiegel 2004, 220-245), um die Qualität der pädagogischen Arbeit und Praxis zu stärken und weiterzuentwickeln.
Dokumentation
In den Kindergärten der DKA werden Dokumente/Dokumentationen erstellt und gesammelt, die Struktur, Prozess oder Ergebnis festhalten in Form von Bildern, Videos, Texten, Protokollen, Plakaten, Beobachtungsschemen, Analyseschablonen und Handlungsplänen.
Ein Qualitätsmerkmal ist die aktive Einbeziehung der Kinder in die Dokumentation durch das Untersuchen der Kinderperspektiven sowie durch die aktive Mitgestaltung der Kinder an der Dokumentation.
Die Dokumentation bezieht sich entweder auf die Entwicklung des Kindes, um daraus Handlungsschritte für die Pädagogen abzuleiten oder auf die Gestaltung des pädagogischen Lernumfeldes in unseren Bildungsräumen, bezogen auf die Zielerreichung des gestärkten Lehrplanes.
Angewandte Methoden und Werkzeuge zur Dokumentation in allen Abteilungen (Stand 2020):
- Zur Einschätzung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung typischerweise:
- TRAS (Tidlig Registrering af Sprogfærdigheder, ein Analysebogen zur Einschätzung der sprachlichen Entwicklung)
- TrasMo (Tidlig Registrering af sensomotoriske færdigheder hos børn, ein Analysebogen zur Einschätzung der sensomotorischen Entwicklung)
- Perik (Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag, ein Analysebogen zur Einschätzung der sozial-emotionalen Entwicklung)
- Kommunal vorgegebene Werkzeuge, wie z.B. Trivselsskema, Overgangsskema und Sprogvurdering
Zur Information und Dokumentation des pädagogischen Alltags typischerweise:
- Rückblicke auf dem Intranet Famly
- Aushänge in den Abteilungen mit Fotos und anderen Illustrationen
- Aushänge der kreativen Werke der Kinder
- Ich-Bücher
Zur Analyse und Dokumentation des pädagogischen Lernumfeldes typischerweise:
- Das Analyseschema „Ein Lernumfeld für alle“
- Die Lehrplansblume, übersetzt von der DKA 2020
- Protokolle von Teambesprechungen
- Anregung zur Praxisreflexion als Grundlage zur Praxisdokumentation (Ich-Bücher und Wochenrückblick) – Themen im Lehrplan
- Anregung zur Praxisreflexion als Grundlage zur Praxisdokumentation (z.B. Ich-Bücher und Wochenrückblick) – Pädagogische Grundlagen
- Videoaufnahmen im Zusammenhang mit dem Arbeiten inspiriert von ICDP (International Child Development Programme)
- Raumanalyseschema inspiriert nach dem Arbeiten mit FEX (Förderung exekutiver Funktionen)
- Anregungen und kollegiale Beratung durch die Leuchttürme der DKA mit der Aufgabe, die Umsetzung des gestärkten Lehrplanes zu unterstützen. (siehe Abbildung)
Mehr zu Dokumentation in der DKA
Analyse und Bewertung von Daten
Der Zweck von Evaluation liegt darin, Informationen und Anhaltspunkte darüber zu erhalten, wie die professionelle Arbeit verbessert werden kann. (von Spiegel 2004)
Die DKA sieht ein Qualitätsmerkmal der Analyse und Bewertung darin, die erzeugten Dokumente zum Wohle des Kindes einzusetzen und Handlungsschritte abzuleiten, die es ermöglichen, das pädagogische Lernumfeld den Bedürfnissen der Kinder und der Kindergemeinschaften anzupassen.
Kriterien geleiteter Leitfaden für die Durchführung von Praxisevaluation im Team (Die Analyse und Bewertung von Dokumentationen):
- Anliegen: Interesse im Team klären, welche Erkenntnisse gewonnen werden sollen
- Fragestellung: Welche konkreten Fragen hat das Team
- Vermutungen über mögliche Zusammenhänge aufstellen und festhalten
- Dokumentationsweise festlegen
- Einen Plan im Team besprechen und festhalten
- Ergebnisse festhalten durch das Erstellen von Dokumenten
- Diskussion in der Mitarbeitergruppe
- Prozess: Wie sind Entwicklungen und Prozesse verlaufen?
- Struktur: Wie werden Ressourcen eingesetzt?
- Ergebnis: Wie ist die Wirkung auf die Kinder?
- Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse durch Absprachen im Team
Mehr zu Qualitätsmerkmalen im Kindergarten.
Umsetzung eines Handlungsplans
Liegen Erkenntnisse aus den oben beschriebenen Arbeitsschritten vor, geht es um die Veränderung der Praxis. Dies geschieht auf allen Ebenen, vom Mikroniveau (beispielsweise der Justierung des individuellen Zugangs zum Kind oder durch Praxisreflexion mit Hilfe eines Videos inspiriert nach ICDP) bis hin zur Arbeitsebene der Leitung (beispielsweise Anpassung der Fortbildung für Mitarbeiter oder bauliche Änderungen)
Mögliche Bezugspunkte zur Umsetzung von Handlungsplänen
- Masterplan für den gestärkten Lehrplan (siehe unten)
- Der gestärkte pädagogische Lehrplan (siehe unten)
- Ergebnisse von Videoanalysen inspiriert nach ICDP
- Protokollierte Ergebnisse einer Raumanalyse inspiriert von FEX
- Zusammenarbeit mit der Entwicklungsmitarbeiterin
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit externen und DSSV-internen Fachpersonen (Tværfaglig samarbejde)
- Pädagogische Tage
- Protokolle aus Teambesprechungen
- Anwenden des „Vækstmodells“ in den Teams der Abteilungen und mit externen Fachpersonen
- Interne und externe Fort- und Weiterbildungen der Mitarbeiter
- Übungen zur Selbstreflexion
- Zusammenarbeit mit den Leuchttürmen mit der Methode „Aktionslæring“ (Aktionslernen)
- Ergebnisse aus den Beobachtungsmethoden wie zum Beispiel TRAS, TrasMO und Perik
Begriffserklärung
TRAS ist ein pädagogisches Beobachtungswerkzeug, das Pädagogen hilft, die sprachliche Entwicklung eines Kindes zu begleiten. Es beruht auf einer dialektische Herangehensweise und auf der Idee des Konstruktivismus, jedes Kind bildet seine eigene Sprache im Zusammenspiel mit Personen in seinem nahen Umfeld. Für mehr Information
TrasMo ist ein Beobachtungswerkzeug, das Pädagogen hilft, der motorischen und der sensomotorische Entwicklung des Kindes zu folgen, sowie das Lernumfeld im Kindergarten ausgerichtet nach den nächsten Entwicklungsschritten der Kinder zu gestalten. Es stammt aus dem Bereich der Ergotherapie.
Für mehr Informationen
Perik ist ein pädagogisches Beobachtungswerkzeug, das Pädagogen hilft, die sozial-emotionale Entwicklung des Kindes ab 3,5 Jahre zu begleiten, sowie das Lernumfeld ausgerichtet nach dem nächsten Entwicklungsschritt zu gestalten. Mehr zu [Perik] (https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/sprachberater_perik.pdf)
Trivselsskema ist ein kommunal vorgegebenes Beobachtungswerkzeug, das die Kinder in ihrem allgemeinen Wohlfühlen im Schnittfeld mit ihrer Familie begleitet.
Overgangsskema ist ein kommunal vorgegebenes Arbeitswerkzeug, um zu einem guten Übergang vom Kindergarten in die Schule beizutragen.
FEX -Förderung Exekutiver Funktionen- bezeichnet ein Programm, das mit Hilfe von Wissenstransfer für Pädagogen und spielerischen Übungen für die Kinder die exekutiven Funktionen trainieren will. Unter exekutive Funktionen (Arbeitsgedächtnis, Zurückstellen von Bedürfnissen und kognitive Flexibilität) versteht das Programm, die geistige Funktion menschliches Denken und Handeln zu fördern. Mehr zu FEX.
ICDP –International Child Development Programme- ist ein Fortbildungsprogramm, das zum Ziel hat, die Qualität des Zusammenspiels zwischen Erwachsenen und Kindern zu verbessern. Mehr zu ICDP
Ich-Buch ist eine Mappe, in der die persönliche Entwicklung eines Kindes, seine Reise mit der Kleinkindgruppe und der Kindergartengruppe, mit Hilfe von Fotos, Erzählungen oder anderen wichtigen Details fortlaufend festgehalten wird.
Aktionslernen ist eine Evaluationsmethode, die während des Kindergartenalltags durchgeführt wird. Es hilft dem Team eine bestimmte Fragestellung bezüglich ihrer pädagogischen Praxis bzw. des Lernumfeldes der Kinder mit Hilfe von Beobachtungen, Reflexionen zu untersuchen, welches die Veränderung der pädagogischen Praxis zum Ziel hat. Mehr zum Aktionslernen
Vækstmodel ist ein Gesprächsleitfaden, der ein Guide für handlungsorientierte Gespräche im Team darstellt. Mehr zum vækstmodel
Ein Lernumfeld für alle ist ein Analysewerkzeug für das pädagogische Personal, das in Anlehnung an das Konzept “Ein Lernumfeld für alle”von AndersSkriverJensen, 2018, weiterentwickelt vonUCNact2learn 2018, übersetzt DKA 2019, das Lernumfeld im Kindergarten analytisch sichtbar macht. Es werden vier Bereiche untersucht:Prozesse (z.B. das Zusammenspiel zwischen Kind und Erwachsenem), Kinderperspektiven(z.B.Zusammenhang zwischen pädagogischen Absichten und dem Erleben des Kindes),Themen des Lehrplanessowiestrukturgebende Elementeim Kindergarten (z.B. Gruppengröße oder Wissen der Mitarbeiter).
Masterplan ist ein übergeordnetes Konzept für die Ausarbeitung und Umsetzung der gestärkten Lehrpläne in den einzelnen Kindergärten.
Der gestärkte pädagogische Lehrplan ist Material für die Ausformulierung und Umsetzung des gestärkten Lehrplanes in den einzelnen Kindergärten.
Literatur, auf die verwiesen wird
Von Spiegel, Hiltrud: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit, 2004.
EVA, Danmarks Evalueringsinstitut: Kvalitet i dagtilbud, pointer fra forskning, 2020 in https://www.eva.dk/dagtilbud-boern/kvalitet-dagtilbud.