DKA – Deutsche Kindergärten Apenrade

Kommunikation und Sprache

Thema 3: Kommunikation und Sprache

Seit 2018 wurde das Sprachenkonzept des DSSV in Zusammenarbeit mit dem Institut für Minderheitenpädagogik neu überarbeitet, weiterentwickelt und in 2020 veröffentlicht. Dieses ist der gemeinsame Leitfaden der Deutschen Minderheiten Kindergärten und wir freuen uns sehr täglich an der Implementierung weiter in allen unseren Abteilungen zu arbeiten.

Sprache

Als Einrichtung der deutschen Minderheit in Dänemark ist der Umgang mit Sprache und Sprachen in Bezug auf unsere Existenzgrundlage sowohl politisch verankert als auch ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit im Alltag. Als eine Einrichtung der deutschen Minderheit unterliegen wir dem Sprachenkonzept des DSSV. Unser Hauptziel ist die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur. Wir bereiten die Kinder auf den Besuch der deutschen Schulen vor, dabei lassen wir aber nicht außer Acht, dass wir in der dänischen Gesellschaft leben und die dänische Sprache und Kultur daher ein allgegenwärtiger und bereichernder Aspekt für das zweisprachige Kind ist.

Positives Sprachumfeld

Die Mitarbeiter der Einrichtungen haben eine große Verantwortung als Rollenmodell:

  • Der Erwachsene trägt die Verantwortung für den Kontakt und das Gespräch, sowohl verbal und nonverbal. Das bedeutet, dass eine Sprachkultur entwickelt und eingehalten wird (Blickkontakt, Stille, zuhören, ausreden lassen) für Kinder jeden Alters.
  • Wir wenden uns dem Kind zu, gehen auf Augenhöhe, das Kind fühlt sich gehört.
  • Wir kommentieren Handlungen und Aktivitäten und bauen Wiederholungen ein, ohne zu berichtigen, damit das Kind sich nicht im Sprachfluss gebremst fühlt.
  • Die Mitarbeiter sprechen Deutsch mit allen Eltern und Kindern und übersetzen nur in erforderlichen Situationen ins Dänische.
  • Eltern, die noch nicht Deutsch können sind aufgefordert es zu lernen, damit sie Ihr Kind gut begleiten können.
  • Die Mitarbeiter sprechen untereinander Deutsch.

Alle Einrichtungen arbeiten in Fragen rund um die Sprache eng mit dem Schulpsychologischen Dienst und dem dänischen PPR zusammen, siehe Punkt 10 Vernetzung mit Kooperationspartnern. Darüber hinaus finanziert der DSSV die Sprachheiltherapeutin Annette Lorenzen (al@dssv.dk), die bei den 3 und 5-jährigen Kindern den von der Kommune obligatorischen Sprachtest („Sprogvurdering“) durchführt.

Die Kommunikation und Sprache des Kindes wird in engen Relationen mit den Eltern und in Gemeinschaften mit anderen Kindern, sowie mit dem pädagogischen Personal erworben und entwickelt. Central hierfür ist, dass das Lernumfeld die Kommunikation und sprachlichen Interaktionen des Kindes mit dem pädagogischen Personal unterstützt.

Interaktionen

Die Sprache des Kindes entwickelt sich ganz natürlich durch einen engen Kontakt und gegenseitige Aufmerksamkeit durch Augenkontakt, Gestik, Mimik und Babysprache. Es benötigt dafür einfühlsames und neugieriges pädagogische Personal das Freude an der Kommunikation und dem Gespräch mit dem Kind hat und darauf Wert legt, dass das Kind Interesse zeigt. Es ist von großer Bedeutung für die Kommunikation und die sprachliche Entwicklung des Kindes, wie sich das pädagogische Personal an das Kind wendet. Die Art und Weise wie mit dem Kind geredet wird, ist entscheidend für die Qualität des Gespräches und von wesentlicher Bedeutung für Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen.

Sprachliches Rollenmodell

Die Sprache des Kindes entwickelt sich im Dialog mit sprachlichen Rollenmodellen. Das pädagogische Personal muss den Kindern beim Zuhören, erzählen, Fragen zu der Umwelt stellen und mit der Sprache spielen (z.B. Reime) helfen. Die Kinder erlernen im Dialog wahlweise die Position des Sprechers, bzw. des Zuhörers einzunehmen. Nur wenn sie mit der Kommunikation und Sprache experimentieren, bekommen sie Erfahrungen in der passenden Kommunikation – der Situation entsprechend.

Pädagogische Ziele in der Kommunikation und Sprache:

  1. Das pädagogische Lernumfeld soll alle Kinder darin unterstützen, eine Sprache zu entwickeln die dazu beiträgt, dass das Kind sich selbst, die anderen Kinder und seine Umwelt verstehen kann.
  2. Das pädagogische Lernumfeld soll die Kinder darin unterstützen, dass sie mit Kommunikation und dem Ausdrücken von Gedanken, Bedürfnissen und Ideen Erfahrungen machen, die sie in sozialen Gemeinschaften anwenden können.
  • Unser Fokus in den Krippengruppen (0-2 Jahre):
  • Das Kind soll Freude an der Kommunikation (verbal, nonverbal) erleben.
  • Das Kind lernt sich sprachlich auszudrücken (verbal, nonverbal).
  • Das Kind eignet sich „Schlüsselworte“, und kurze Sätze an durch tägliche Wiederholungen.
  • Das Kind lernt die deutsche Sprache durch Lieder, Singspiele, Reime, kurze Erzählungen kennen.

Unser Fokus bei den 2-4-jährigen Kindern:

  • Das Kind spricht in kurzen Sätzen
  • Das Kind hat ein Repertoire von Liedern, Singspielen, Reimen, Erzählungen.
  • Das Kind kann einzelne Gefühle und Bedürfnisse benennen.
  • Wir begleiten die alltäglichen Tätigkeiten sprachlich.

Unser Fokus bei den 4-6-jährigen Kindern:

  • Das Kind versteht allgemeine Anweisungen (fælles besked).
  • Kann auf Deutsch antworten und entwickelt einen natürlichen Umgang mit der deutschen Sprache.
  • Kann Erlebnisse, Geschichten und Ideen wiedergeben und auch als Mittelpunkt im Kreis oder in sozialen Zusammenhängen