Soziale Entwicklung
Das pädagogische Lernumfeld soll dazu beitragen, dass sich alle Kinder wohl fühlen und soziale Gemeinschaften eingehen, sowie dass alle Kinder Empathie entwickeln und Relationen eingehen.
Das pädagogische Lernumfeld soll Gemeinschaften unterstützen in denen Verschiedenheit als eine Ressource gesehen wird und die zur demokratischen Bildung beiträgt (Deutsche Übersetzung, Auszug Gesetzesgrundlagen Dagtilbudsloven).
Unser Fokus in der Kleinkindgruppe (0-3 Jahren)
Die frühen Interaktionen von Kleinkindern mit ihren Bezugspersonen haben für ihre Entwicklung eine große Bedeutung, denn durch diese eignen sich Kinder Wissen über sich selbst und ihre Umwelt an. Deshalb ist das Zusammenspiel von Pädagogen mit den Kindern im Fokus der Arbeit. Aber auch Interaktionen mit etwa gleichaltrigen Kindern, die einen ähnlichen Entwicklungsstand haben oder gerade gleiche Entwicklungsaufgaben bewältigen, lassen sich schon früh beobachten. Die Gemeinsamkeiten führen dazu, dass die Kinder sich untereinander spiegeln können. Die Wirkung wird verstärkt, indem sie die gegenseitige Nachahmung als eine Form des Austauschs nutzen.
Neben der gegenseitigen Nachahmung stellt schon früher aber das Parallelspiel eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme und Gestaltung von Interaktionen dar. Während des Parallelspiels kann man viele Möglichkeiten des sozialen Lernens beobachten. Die Kinder können sich aneinander orientieren, sie können sich Informationen über das Spiel anderer, aber auch über Gegenstände und deren Funktionen aneignen und zudem an Erlebnissen und Gefühlen anderer teilnehmen. Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, Situationen zu schaffen, in denen das Kind die Möglichkeit bekommt, soziale Strategien und Verhaltensweisen zu erweitern und zu üben. Wir holen die Kinder da ab, wo sie stehen und unterstützen sie dabei, ihre Stärken und Fertigkeiten zu erleben.
Hauptziel ist dabei, Grundsteine dafür zu legen, die Kinder auf ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben vorzubereiten. Unser Ansatzpunkt ist hier die Kinderperspektive und die Partizipation. Ein wesentlicher Teil der Umsetzung beruht auf vielfältigen und wiederkehrenden Interaktionen mit den Kindern, in denen sie gesehen, gespiegelt und anerkannt werden, sowie auf das einfühlsame Eingehen auf die Kinder. Dies geschieht in allen Situationen. In einer Essenssituation beispielsweise spiegelt sich die Umsetzung darin wider, dass eine Ablehnung oder eine Zufriedenheit signalisierte Haltung der Kinder angenommen und in Worte gefasst, gefühlvoll darauf reagiert und akzeptiert wird.
Ein weiteres Beispiel ist das Wickeln. Das Kind soll immer die Möglichkeit bekommen, sich einzubringen und auf die Handlungen der Erwachsenen zu reagieren. Es entsteht ein Zusammenspiel zwischen dem Pädagogen und dem Kind. DieGestaltung der Wickelsituation ist ein Beispiel für einen wertschätzenden und achtsamen Umgang mit dem Säugling bzw. dem Kleinkind, indem die Kinderperspektive eine wichtige Rolle spielt. Wir reden beispielsweise nicht über das Kind, sondern sprechen es direkt an.
Unser Fokus im Kindergarten (3-6 Jahre)
In einem sozialen Miteinander ist es unabdingbar, dass es einen Rahmen für die Kindergemeinschaften gibt.
Einerseits sollen die Kinder lernen, Rücksicht auf die Anderen, deren Gefühle und Bedürfnisse zu nehmen, andererseits muss auch ausreichend Raum für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse sein. Soziale Kompetenzen erleichtern es den Kindern, sich in einer Gemeinschaft zurecht zu finden und Freundschaften zu schließen.
Um die Kinder in ihrer sozialen Entwicklung zu unterstützen, halten wir es grundlegend als unumgänglich, die Räume ästhetisch ansprechend und stimulierend so zu gestalten, dass die Kinder sich in ihnen wohlfühlen und zum gemeinsamen (Rollen-)spiel angeregt werden. Unsere Räumlichkeiten beinhalten daher unterschiedliche Nischen/Ecken/Plätze, die den Kindern die Möglichkeit bieten, sich auch mal in kleineren, überschaubaren Gruppen bzw. in Zweierkonstellationen zurückzuziehen. Dies unterstützt die soziale Gemeinschaft und lässt tiefere Freundschaften entstehen.
In unserem gruppeninternen regelmäßig stattfindenden Stuhlkreis/Morgenkreis erfährt sich jedes Kind als wichtiger Bestandteil der Gruppe. Ein Kind zählt alle Anwesenden, gemeinsam wird überlegt und festgestellt, wer fehlt und aus welchem Grund. Besonderheiten werden besprochen (z.B. anstehende Geburtstage), die Kinder fühlen sich dadurch gesehen und wertgeschätzt.
Wir erachten es als grundliegend, dass einige Entscheidungen mit den Kindern zusammen entwickelt und vollzogen werden. Durch das Einbeziehen der einzelnen Kinderperspektiven kann jedes Kind fühlen, dass es gehört, mit einbezogen und Teil des Entscheidungsprozesses und dessen Ergebnis ist.
Eine Sensibilisierung für die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle, als auch für die der anderen erreichen wir beispielsweise mit dem Einsatz des Materials von “Fri for Mobberi”. Beispielsweise mit Hilfe von sogenannten Ereigniskarten, auf denen bestimmte Konfliktsituationen bildlich und kindgerecht dargestellt und gemeinsam besprochen werden, trainieren wir mit den Kindern Empathie bei sich wahrzunehmen sowie Verständnis und Toleranz anderen gegenüber zu zeigen. Zudem werden sie darin bestärkt und unterstützt, gegenseitige Signale und Reaktionsmuster abzulesen und ihre eigene Rolle dabei zu erkennen. Das stärkt das einzelne Kind und somit auch die Kindergemeinschaft.
Der Förderschwerpunkt der sozialen Entwicklung wird in unserer Einrichtung mit folgenden Angeboten umgesetzt
Erwachsene Bezugspersonen, die Emotionen bei sich selbst und den anderen akzeptieren und offen mit ihnen umgehen, tun dies auch in der Beziehung zu den Kindern. Kinder, deren Emotionen akzeptiert werden und Unterstützung erfahren, können in der Regel besser mit ihren eigenen Gefühlen und denen der anderen umgehen.
Wir fördern die kindliche Resilienz gezielt im Alltag (Beispielsweise Stärken aufzeigen und dem Kind Verantwortung für kleine Aufgaben geben)
Wir stärken und unterstützen soziale Kontakte/Freundschaften (Anbieten unterschiedlicher Spielecken, wie z.B. Kinderküche, Autoteppich)
Befinden sich Kinder in Konfliktsituationen und versuchen das Problem eigenständig zu lösen, bestärken wir sie in ihrem Verhalten. Wir vermitteln ihnen, dass sie den Konflikt nicht durch Zufall, sondern durch ihre sozial-emotionale Fähigkeiten gelöst haben. Auf diese Weise werden Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit gefördert.
Eine gute Gemeinschaft wird in unserer Krippe durch gemeinsame Aktivitäten gestärkt. Nicht nur beim gemeinsamen Spiel und beim Parallelspiel während der Freispielzeit, sondern auch bei festen Ritualen und Aktivitäten im Tagesablauf:
Im täglichen Morgenkreis kommen wir als Gruppe zusammen und essen im Anschluss gemeinsam. Bei Spaziergängen und Ausflügen sind wir gemeinsam unterwegs; auch Feste und Geburtstage werden gemeinsam als Gruppe gefeiert.
Wir ermöglichen jedem Kind eine aktive Beteiligung (z.B. welches Lied wird im Morgenkreis gesungen, welches Spiel gespielt, bei Ausflügen/Spaziergängen entscheiden die Kinder, welches Kind sie an die Hand nehmen).
Wir vermitteln die Grundsteine eines fairen Bildungsprozesses und leben den Kindern die Grundregeln eines demokratischen Zusammenlebens vor, in dem sich jeder mit seinen individuellen Bedürfnissen weitestgehend wohlfühlen kann, ohne andere zu beeinträchtigen.