Deutscher Kindergarten Loit Schauby

Natur und Naturphänomene erleben

Das pädagogische Lernumfeld soll dazu beitragen, dass alle Kinder konkrete Erfahrungen mit der Natur machen, die ihre Neugierde und Lust am Erforschen der Natur entwickeln. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, die Verbundenheit des Menschen mit der Natur zu erleben und ein erstes Verstehen der Bedeutung für ein nachhaltiges Leben entwickeln.

Die pädagogische Lernumgebung soll alle Kinder darin unterstützen, ihre Umgebung aktiv zu beobachten und Naturphänomene zu untersuchen. Dies gibt den Kindern Erfahrungen im Wiedererkennen und Benennen von Ursache, Wirkung und Zusammenhängen und fördert eine beginnende mathematische Aufmerksamkeit (Deutsche Übersetzung DKA, Auszug gesetzliche Grundlagen Dagtilbudsloven).

Unser Fokus in der Kleinkindgruppe (0-3 Jahre)

Kinder haben ein angeborenes Bedürfnis nach der Natur, nach selbst bestimmten Draußen sein in einer unstrukturierten Umwelt. Das Erleben von Tieren mit ihren unterschiedlichen Lauten und Fortbewegungsarten, Erfahrungen mit Wetter oder der Veränderung der Natur im Laufe der Jahreszeiten lösen Staunen und Interesse aus. Im Rahmen dieser und weiterer Explorationsspiele machen Kinder erste physikalische Grunderfahrungen wie Schwerkraft, Ursache und Wirkung. Kinder wollen ihren Interessen folgen, eigene Erfahrungen machen und Gesetzmäßigkeiten erkennen. Bei Kindern unter 3 Jahren verlangt dies eine Lernumgebung, in denen Dinge und Personen überschaubar und gleichzeitig auch vielfältig sind.

Dies fördern wir beispielsweise, indem:

  • wir bei jedem Wetter draußen sind und so die verschiedenen Jahreszeiten kennenlernen
  • wir Tiere beobachten und Spuren in der Natur untersuchen
  • wir Pflanzen und deren Wachstum wahrnehmen und beobachten (in der Osterzeit Kresse säen)
  • wir Bilderbücher mit themenrelevantem Inhalt lesen (Tierbücher, Fühlbücher)

Unser Fokus im Kindergarten (3-6 Jahre)

Kinder interessieren sich schon sehr früh für physikalische, chemische und biologische Vorgänge in ihrer Umwelt und machen in ihrem Alltag vielfältige Erfahrungen mit mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Erscheinungsformen. So untersuchen sie die Eigenschaften und Beschaffenheiten von Materialien und entdecken dabei physikalische Phänomene, wie beispielsweise die Schwerkraft.

Die Kinder erforschen aktiv und selbsttätig ihre Umgebung und stoßen dabei auf Gegenstände, Tiere, Pflanzen oder chemische Prozesse. Sie haben Freude am Entdecken, Beobachten, Ausprobieren, Experimentieren und am Fragen stellen. In der Interaktion mit anderen zu eben diesen Dingen eignen sich die Kinder bis zu ihrer Einschulung bereits umfassende, naturwissenschaftliche Kenntnisse an. Uns geht es darum, diese kindliche Neugier zu erhalten und zu fördern, sowie die Aufmerksamkeit gezielt auf Phänomene zu lenken.

Wir haben das Lernumfeld in unserem Kindergarten im Innen- doch im Wesentlichen im Außenbereich darauf ausgerichtet, die Kinder in ihrer Neugierde und in ihrem natürlichen Forscherdrang bestmöglich zu unterstützen.

So gehen wir bei jedem Wetter raus in die Natur. Wir lenken die Aufmerksamkeit der Kinder auf bestimmte Naturphänomene, Prozesse oder Tiere, um die Kinder zur Beobachtung zu motivieren. Zudem sollen sie stets die Möglichkeit haben, mit einem Erwachsenen oder mit den anderen Kindern über ihre Beobachtungen zu sprechen, Hypothesen zu äußern, Zusammenhänge zu vermuten und nach Erklärungen zu suchen.

Wir sehen es hier als eine unserer Aufgaben, das Kind auf bisher möglicherweise noch übersehene Aspekte aufmerksam zu machen. Durch offene Fragen können wir das Interesse evtl. noch weiter ausbauen oder auf ähnliche Phänomene lenken, so dass für das Kind ein Vergleichen, Abstrahieren und Generalisieren möglich gemacht wird.

Durch den Umgang mit Naturmaterialien, wie Stöcker, Kletterbäume, Steine, Sand und Matsch erfahren die Kinder diese als Raum für Spiel und Phantasie. Wir geben ihnen vielfältige Möglichkeiten, sich mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde durch Aktivitäten, wie z.B. Lagerfeuer oder dem Spiel an der Wasserbahn auseinanderzusetzen.

Das Wetter und die jahreszeit bedingten Temperaturen werden tagtäglich thematisiert. Gemeinsam mit den Kindern wird überlegt, welche Kleidung dem Wetter entsprechend angemessen ist oder auch welche Aktivitäten sich an bestimmten Tagen besonders eignen.

Die Kinder entdecken die Natur sowohl auf unserem Spielplatz als auch auf Ausflügen, teilweise themenbezogen, z.B. Mit der Frage:„Wie viele verschiedene Insekten werden wir heute wohl finden?“. Sie lernen mit all ihren Sinnen und nehmen dadurch die Jahreszeiten bewusst wahr: Sie probieren die Früchte unserer Obstbäume und Sträucher (Mirabellen, Johannisbeeren, Walderdbeeren, Brombeeren, Haselnüsse), nehmen dadurch Aussehen, Größe, Gewicht, Konsistenz, Geschmack usw. wahr und schulen dabei ihre Sinne. Sie basteln mit Kastanien und gepressten Blättern, spielen im Schnee oder in Wasserpfützen, finden Tiere und Insekten (Marienkäfer, Frösche, Schnecken, Regenwürmer) und betrachten und beobachten sie in Eimern, Becherlupen oder in der Science-Ecke.

Die Kinder machen sich auf die Suche nach Tierspuren und versuchen diese zuzuordnen. Zur Vertiefung bieten wir den Kindern Bücher und relevantes Material zum Anschauen und Anfassen an, z.B. ein gefundener Schädel oder Knochen aus dem Wald. Und wir bearbeiten die Themen ganzheitlich und gemeinschaftlich in Projekten über einen längeren Zeitraum.

Wir sehen es als besonders bedeutsam an, den Kindern genügend Zeit zu geben, um sich mit ihren Beobachtungen zu befassen. Entdeckt ein Kind beispielsweise auf einem themenorientierten Ausflug Ameisen und möchte diese beobachten, hat dies beispielsweise zunächst für uns eine höhere Priorität als das „eigentliche Ziel“ des Ausflugs.

Auch im Kindergarten ist das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit von großer Bedeutung.

Hier befinden wir uns momentan in einem Prozess, der noch intensiviert und weiter ausgebaut werden kann und soll. Bisher sehen wir uns im Wesentlichen als Vorbilder für die Kinder, die darauf achten sowie auch die Kinder selbst dazu motivieren, so wenig Müll wie möglich zu produzieren, diesen angemessen zu entsorgen, mit Dingen nachhaltig umzugehen und sie ggf. versuchen zu reparieren, statt ihn wegzuwerfen; Essensreste zum Großteil als Hühnerfutter zu verwenden sowie respektvoll mit Flora und Fauna umzugehen.

Um die Kinder mit physikalischen und chemischen Phänomenen zu konfrontieren, ist dies durch kleine, aber wirkungsvolle Experimente mit Alltagsgegenständen besonders anschaulich (z.B. Mischen von Farben, Klänge von unterschiedlich mit Wasser gefüllten Gläsern, Konsistenzänderung des Gemisches aus Wasser und Maisstärke). Hierbei stehen sinnliche Erfahrungen wie Sehen und Staunen, Riechen, Hören, Berühren und Schmecken im Vordergrund, darüber hinaus werden jedoch auch kognitive, soziale und sprachliche Kompetenzen gefördert.