Dokumentation
Beobachtung und Dokumentation kindlicher Entwicklungsprozesse
Ein wichtiger Bestandteil in der pädagogischen Arbeit mit Kindern liegt in einer kontinuierlichen Beobachtung und schriftlichen Dokumentation (früh-)kindlicher Entwicklungsprozesse.
Hierdurch werden Veränderungen, Entwicklung, aber auch Rückschritte sichtbar und dadurch Voraussetzung und Bestandteil einer guten Förderung für das einzelne Kind.
Um eine qualitativ gute Beobachtung und Dokumentation des einzelnen Kindes zu sichern, verwenden wir in der DKA folgende Methoden:
- TRAS und TRAS-MO (Sprache und Bewegung)
- SMTTE (pädagogischer Lehrplan und Projekte)
- Relationsschema
- Perik (sozial-emotionale Entwicklung)
- Sprogvurdering (obligatorischer Sprachtest)
- Trivselsskema (pädagogisches Arbeitswerkzeug zum Wohlergehen des Kindes)
Die genannten Methoden stehen immer in Relation zu den zu beobachtenden Prozessen.
Auch das neue Tagespflegegesetz legt einen großen Schwerpunkt auf die kontinuierliche Evaluierung und Beurteilung durch die Pädagogen, ob der fachliche, pädagogische Einsatz für die Kinder einen Nutzen dargestellt hat in Bezug auf das Wohlbefinden, das Lernen und die Entwicklung des einzelnen Kindes.
Die Fähigkeit der Reflexion und Selbstreflexion des pädagogischen Mitarbeiters spielt für die Dokumentation des pädagogischen Einsatzes und der Evaluation eine wichtige Rolle.
Es ist wichtig zu reflektieren, wie die Kinder sich durch die pädagogischen Aktivitäten weiterentwickeln und wie der Pädagoge anhand der Ergebnisse sein pädagogisches Handeln in Zukunft verändern und weiter entwickeln kann. Es geht hier sowohl für die Mitarbeiter, als auch für die Kinder um die Qualität eines guten Lernumfeldes.
Ein wesentlicher Faktor für die einzelne Einrichtung ist die Entwicklung einer Evaluierungskultur, mit der sich die Qualität der pädagogischen Arbeit verbessert und erhöht.
Kultur:
Feedback im Alltag (GOG)
Gruppenübergreifendes Reflektieren als Arbeitsmethode. Wir agieren gerne mit Praktikanten und Studenten, um das Hinterfragen des pädagogischen Handelns in der Praxis dauerhaft zu integrieren. Als Methode dienen die regelmäßigen Gruppentreffen („stuemøde“) und die monatlichen Personalsitzungen.
Jeder Mitarbeiter sollte in der Lage sein, sich selbst, die Kollegen, die Einrichtung und auch die DKA neugierig in Frage stellen zu können, um reflektiert zu handeln.
Daher legen wir auch großen Wert darauf, das Konzept der DKA regelmäßig zu redigieren.
Dokumentation
Die pädagogische Praxis kann auf verschiedene Weise festgehalten werden und mit verschiedenen Zielen und mit variablen Absichten stattfinden. Dokumentation meint grundlegend das Erstellen von Dokumenten, die einem Zweck dienen, z.B. dem Nachweis von Qualität, der Information oder als dokumentierte Grundlage für die kriteriengeleitete Evaluation.
Bei der kriteriengeleiteten Evaluation wird eine Analyse über die Qualität im Kindergarten durchgeführt. Die Analyse nimmt dabei folgende Bereiche in den Blick, und bildet sie mit Hilfe von Dokumenten/Dokumentation ab. Ziel ist eine Veränderung der Praxis, wenn dies notwendig und sinnvoll ist.
Bei Dokumentationen und Analyseergebnissen ist zu beachten, dass diese eine reduzierte Abbildung der tatsächlichen Gegebenheiten darstellen und geprägt sind von der Art der Untersuchung.
Strukturqualität
- Normierung, Gruppengröße und Organisation
- Physische Rahmenbedingungen
- Ausbildung und Weiterbildung sowie Kontinuität der Mitarbeitergruppe
Prozessqualität
- Die Interaktion zwischen Erwachsenen und Kindern
- Qualität des Spiels
- Routinesituationen und Aktivitäten
- Leitung des Kindergartens
- Elternzusammenarbeit
Ergebnisqualität
- Soziale Kompetenzen der Kinder
- Fachliche und kognitive Fertigkeiten der Kinder
- Schulreife
In der DKA erfolgt das Erstellen der Dokumentation über die pädagogische Praxis mit den Kindern zusammen. Das kann typischerweise geschehen durch:
- Wochenrückblick auf Famly
- Ich-Buch
- Plakate mit Fotos und Beschreibungen über die Praxis
- Fotos
- Videoaufnahmen
- Gestaltete Kinderwerke
- Kinderinterviews
Für Dokumentationsaufgaben, die nicht zusammen mit Kindern durchgeführt werden können, bekommt der einzelne Mitarbeiter mindestens eine Stunde Zeit pro Woche zur Verfügung gestellt. Das kann typischerweise geschehen durch:
- Information der Eltern
- Rückblicke und Praxisbeschreibungen auf Famly
- Standardisierte Beobachtungsschemata zur Einschätzung des kindlichen Entwicklungsstandes (beispielsweise TRAS, TrasMo und Perik) als Grundlage zur Veränderung der Praxis
- Pädagogische Monatspläne
- Arbeiten mit dem SMTTE Modell
- Handlungspläne erstellen zur Unterstützung von Kindern mit erschwerten Lebensbedingungen
- Protokolle anfertigen, beispielsweise bei der interdisziplinären Zusammenarbeit
- Dokumente erstellen und ausfüllen für kriteriengeleitete Evaluation der pädagogischen Praxis
- Schemata zur Planung und Anpassung von pädagogischen Situationen (Alltagssituationen und Aktivitäten)
- Ein Lernumfeld für alle
- Arbeitspapiere zur Anregung von Praxisreflexion
- Verschriftlichung und Weiterentwicklung des Lehrplans
- Wissensteilung bei einer Fort- und Weiterbildung
Teile von Dokumentations- und Evaluationsaufgaben liegen auch im Aufgabenbereich der Abteilungsleitung. Es bestehen teilweise Überschneidungen zu Dokumentationsaufgaben der pädagogischen Mitarbeiter.
Ziele und Absichten können beispielsweise sein:
- Information Interessierter (Öffentlichkeitsarbeit)
- Sichtbarmachen der Kinderperspektive
- Prozesse festhalten, die die pädagogische Praxis beeinflussen und deswegen evaluiert werden (z.B. Einarbeitung neuer Mitarbeiter)
- Arbeitsabsprachen transparent machen (z.B. angepasste Arbeitspläne im Sommer oder zu Veranstaltungen)
- Sichtbarmachen von Arbeitsplänen für die Analyse der Strukturqualität (z.B. Organisation und Rollen des Personals im Kindergartenalltag generell)
- Sichtbarmachen von Prozessen für die Analyse der Prozessqualität (z.B. Elternzusammenarbeit)
- Kriteriengeleitete Selbstevaluation
- Rahmenbedingungen und Voraussetzung schaffen für eine kriteriengeleitete Analyse der Ergebnis- Struktur- und Prozessqualität