Bildungsraum
Bildungsräume
Das Lernumfeld der Kinder ergibt sich durch das gemeinsame Wirken aller physischen und psychischen sowie ästhetischen Einflüsse im Kindergarten. Es beschreibt den Raum, indem Kinder sich bewegen, spielen, sich entwickeln in seiner Ausstattung und in den Elementen, die Einfluss auf Stimmung bzw. mentale Prozesse sowie Lernprozesse haben. In Anlehnung an das Konzept “Ein Lernumfeld für alle” wird das Lernumfeld analytisch sichtbar durch vier Bereiche:
Das sind Prozesse (z.B. das Zusammenspiel zwischen Kind und Erwachsenem), Kinderperspektiven(z.B.Zusammenhang zwischen pädagogischen Absichten und der Praxis),Themen des Lehrplanes sowie strukturgebende Elemente im Kindergarten (z.B. Gruppengröße oder Wissen der Mitarbeiter).
Wir haben das Bewusstsein dafür, wie wichtig das Lernumfeld für die Kinder ist und welchen Einfluss es auf die tägliche Entwicklung der Kinder hat. Psychisch schafft das Lernumfeld eine Stimmung und eine Atmosphäre, die den Kindern Sicherheit und Geborgenheit geben kann. Physisch, je nachdem wie der Raum eingerichtet ist und welche Möglichkeiten und Zugänge dem Kind geboten werden, kann das Lernumfeld einen stimulierenden Effekt auf die Lernbereitschaft der Kinder haben, indem es beispielsweise die Handlungsfähigkeit, die Freude am Lernen und am Experimentieren, die Selbständigkeit oder die Fähigkeitsich zu beruhigen entwickelt.
Umsetzung im Alltag
Den übergeordneten physischen Rahmen für das pädagogische Lernumfeld bilden bei uns im Kindergarten baulich das Gebäude und sein Außengelände, bis zu den Grenzen. Im Alltag gibt die sich täglich wiederholende Grundstruktur von Ankunft im Kindergarten über Frühstück, Freispiel, Morgenkreis, Mittagessen, Schlafen/Ausruhen, draußen spielen und Obstessen bis zum Abholen einen sicheren Rahmen vor. Dazwischen findet immer wieder Spielen, Wickeln/Toilettengang, Aufräumen und so weiter statt, so wie immer. Dazu kommen regelmäßig wiederkehrende Aktivitäten, wie zum Beispiel Turnen, Märchen, Musik, Ausflüge sowie besondere Veranstaltungen wie Theater, Kolonie und Feste. Pädagogische Projekte liegen über allen Aktivitäten und färben sozusagen alles zum jeweiligen Thema ein. Durch Piktogramme auf dem Monatsplan können sich die Kinder stets selbstständig über alles Kommende informieren und erlangen dadurch, unterstützend zu unserer pädagogischen Vorbereitung der Kinder, eine wichtigeSicherheit.
Wie oben bereits genannt, legen wir großen Wert darauf, dass die Kinder Freude daran entwickeln, einander zu helfen. So gehört auch bei uns dazu, dass zum Beispiel Kindergartenkinder von den Erwachsenen gefragt werden, ob sie ihnen in der Krippe mit den Jüngeren beispielsweise beim Anziehen helfen könnten. Möglichkeiten wie dieses, erweitern das pädagogische Lernumfeld und die Bildungsräume der Kinder um einen großen Bereich, nämlich um den des Sich-Wertgeschätzt-Fühlens und Sich-Ausprobieren-Könnens. Als Kind einem Erwachsenen oder einem anderen Kind helfen zu können ist, manchmal für beide, eine riesengroße Erkenntnis und äußerst zufriedenstellend.
Lokale Bildungslandschaften
Der kleine Ort Feldstedt ist ein sehr aktiver Ort, der viel Wert auf guten Zusammenhalt legt. So haben wir im Kindergarten eine sehr engagierte Elternschaft, die einen Förderverein für den Waldkindergarten ins Leben gerufen hat. Wir arbeiten äußert eng mit der Deutschen Privatschule Feldstedt zusammen und haben eine gute Zusammenarbeit mit dem dänischen Kindergarten und den Tagesmüttern, z.B. durch regelmäßige Evaluationstreffen und Treffen zum gemeinsamen Singen mit unseren Krippenkindern. Auch die örtliche Bücherei ist ein wichtiger Partner, den wir oft besuchen, sei es zum Spielen, um dänische Bücher auszuleihen oder um Veranstaltungen zu besuchen, und der auch mit Ideen und Angeboten auf uns zukommt.
Wir bieten bei uns in der Krippe einmal wöchentlich eine Spielstube an, bei der alle Eltern mit Kindern im Krippenalter eingeladen sind, gratis teilzunehmen, um ihren Kindern Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen oder um sich ganz unverpflichtend den Kindergarten anzuschauen.
Einmal im Jahr findet in Feldstedt im Sommer die Felsted Uge statt, ein Dorffest, bei dem der Waldkindergarten, üblicherweise gemeinsam mit der Schule, einen Stand betreut, um mit Aktionen für die Kinder auf sich aufmerksam zu machen, für potentielle neue Kindergarteneltern ansprechbar zu sein und um sich als einfester Teil von Feldstedt zu präsentieren.
Arbeit mit dem physischen, psychischen und ästhetischen Lernumfeld derKinder
Wir evaluieren laufend den Bildungswert unseres Kindergartens und versuchen stets, die Einrichtung den aktuellen Bedürfnissen der Kindergruppe anzupassen, die sich je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder immer wieder ändern. Durch Beobachtungen der Kinder und ihres Verhaltens und dadurch, dass wir sensibel für ihre Äußerungen und Reaktionen sind, bekommen wir immer wieder neue Anregungen, in welche Richtung Änderung nötig wären. Manchmal gibt es Kinder, die besonders empfindlich auf Lärm reagieren. Da wäre zu überlegen, die große Gruppe zum Beispiel beim Essen in mehrere kleine zu teilen und auf die anderen Räume zu verteilen. Oder es gibt andere Kinder, die einen besonders starken Bewegungsdrang haben, dem man mit einer veränderten Einrichtung besser nachkommen kann, ohne andere dadurch zu stören. Dann wiederum gibt es phasenweise besondere Interessen der Kinder, die wir beispielsweise mit einer thematischen Umgestaltung der Puppenecke fördern können.
Wir legen Wert darauf, dass die Kinder Ordnung halten können. So ist es wichtig, dass alles einen festen Platz hat, sowohl bei den Spielsachen als auch bei den eigenen Sachen der Kinder. Jedes Kind hat für seine Kleidung feste Plätze und die Kindergartenkinder haben zusätzlich eine Schublade in einer alten Kommode mit ihrem Namen und Bild drauf, in der sie ihre gebastelten oder gemalten oder geschenkten Dinge sauber verstauen, gut wiederfinden und anschließend mit nach Hause nehmen können. Wir Pädagogen sind den Kindern durch unseren guten Umgang mit eigenen und fremden Sachen ein Vorbild.