Evaluation
Evaluationskultur
Wir reflektieren in alltäglichen Situationen und in strukturierter Kommunikationsformals Teil von Personalsitzungen. Hier arbeiten beispielsweise wir mit der Visualisierung konkreter Praxis-Theorie-Analysen. Ein Praxisbeispiel kann die Analyse einer alltagspädagogischen Situation (gemeinsames Essen oder in der Garderobe Regenkleidung an- und ausziehen) sein oder die Planung und Reflexion von Aktivitäten, wie beispielsweise einen „Waldtag“. Hierfür arbeiten wir unteranderem mit dem unten stehenden Plakat und Moderationskarten. Der Moderationsmethode.
Vor der Durchführung des Waldtages tragen alle Mitarbeiter ihre Ideen und Vorstellung darüber, was an so einem Tag passieren soll zusammen und schreiben ihre Überlegungen auf Moderationskarten. Die Karten werden dann unseren pädagogischen Grundlagen (das innere Blaue in der Blume) und unseren Lehrplanthemen (die äußeren Blütenblätter) zugeordnet. Beider konkreten Planung werden dann Schwerpunkte ausgewählt, zum Beispiel das Lehrplanthema Natur, Umwelt und Wissenschaft. Hier liegen nun genaue Ideen zu diesem Thema aus der Mitarbeiterschaft vor. Zur Reflexion der pädagogischen Grundlagen werden hier die Bereiche Kindergemeinschaften und Elternzusammenarbeit aktuell hervorgehoben. Es kann beispielsweise deutlich werden, dass ein momentaner Schwerpunkt darauf liegen soll, die sozialen Beziehungen zwischen den Kindern zu stärken, da neue Kinder im Kindergarten begonnen haben, und dass die Eltern momentan stärker darüber informiert werden können, welche pädagogischen Überlegungen sich die Mitarbeiter für die Kinder zum Waldtag machen.
Zusätzlich zu den monatlichen Personalsitzungen, in denen sich der Teil der Evaluation immer übergeordnet auf den gesamten Kindergarten bezieht, finden zweiwöchentlich einstündige Gruppenbesprechungen statt, in denen neben der Planung auch die Evaluation der pädagogischen Praxis der einzelnen Gruppen (Krippe und Kindergarten) untergebracht werden. Darüber hinaus hat jeder Erzieher einmal wöchentlich eine Stunde Vorbereitungszeit, die er ganz individuell fürpädagogische Aufgaben nutzt, die nicht zusammen mit Kindern geschehen können im Bereich Planung, Dokumentation, Reflektion und Evaluation.
Die Methode „vækstmodell“ ist ein Beispiel dafür, dass sich Evaluation in den gemeinsamen Personalsitzung auch auf nur ein Kind beziehen kann, das besondere Bedürfnisse hat, und mit denen im Kindergartenalltag alle Mitarbeiterberührt sind. Bei der Methode beginnt man damit über ein Brainstorming alle Situationen und Ansätze im Alltag zu sammeln, die „gut gehen“ und diese auf einer Mindmap zu notieren. Im zweiten Schritt werden auf einem anderen Papier alle Herausforderungen im Kindergartenalltag in Verbindung mit dem Kind aufgeschrieben, wobei dabei genau auf die Formulierung zu achten ist, die bewirkt, dass nicht das Kind ein Problem darstellt sondern dass der Lösungsansatz in den Rahmenbedingungen des Kindergartens und dem Verhalten der Erwachsenen zu finden ist. Allein durch diesen zweiten Schritt wird die eigene Arbeitsweise stark reflektiert, weil infrage gestellt.
Anschließend werden Möglichkeiten gesammelt, durch deren Umsetzung das, was „gut geht“,dafür genutzt wird, die Herausforderungen zu bewältigen. Die abschließenden konkreten Absprachen werden so genau getroffen, dass eine Veränderung im Alltag anschließend deutlich zu spüren sein wird, und sowohl den Mitarbeitern als natürlich auch insbesondere dem Kind sehr zugute kommen wird.
Zugehörige Dokumente:
Begriffserklärung und mehr zu Evaluation