Ganzheitliche persönliche Entwicklung
Die ganzheitliche, persönliche Entwicklung des Kindes handelt von der beständigen Erweiterung der kindlichen Erfahrungen und den Möglichkeiten der Teilnahme in der Gemeinschaft. Das setzt Engagement, Lebenstauglichkeit, Mut und Kompetenzen für die Teilnahme voraus.
Das pädagogische Lernumfeld soll dazu beitragen, dass sich alle Kinder selbst und auch miteinander entfalten, erforschen und erfahren können. Dies auf bekannte und neue Art und Weise, um dadurch Vertrauen in das eigene Potential zu bekommen.“
Das pädagogische Lernumfeld soll das Zusammenspiel und die Anbindung zwischen den Kindern und dem pädagogischen Personal und den Kindern untereinander, unterstützen. Die Relationen sollen von Fürsorge, Sicherheit und Neugierde geprägt sein, damit alle Kinder Engagement, Lebenstauglichkeit, Mut und Kompetenzen für die Teilnahme in Gemeinschaften entwickeln. Dies gilt auch für Situationen die Vertiefung, Ausdauer und Priorisierung erfordern (Deutsche Übersetzung DKA, AuszuggesetzlicheGrundlagen Dagtilbudsloven).
In Bezug auf die Altersgruppen 0-3Jahre
Alle Kinder haben eine sichere Beziehung zu dem gesamten pädagogischen Personal im Kindergarten, denn in einem kleinen Kindergarten wie unserem kennt jeder jeden. Die Erwachsenen wissen die Bedürfnisse und Initiativen der Kinder zu erkennen und den Kindern zu zeigen, dass sie verstanden werden. Einige Mitarbeiter sind in ICDP (International Child Development Programme) geschult, das unteranderem die Bindungstheorie und das relationale Arbeiten im Fokus hat.
Besonders in der Krippengruppe legen wir großen Wert auf Alltagspädagogik, Routinen und Struktur, sowie darauf, dass die Dinge ihren gewohnten Gang gehen. Indem sich Abläufe zuverlässig wiederholen, erleben die Kinder Sicherheit, was wiederum den besten Rahmen für das einzelne Kind bildet sich auszuprobieren und sich zu entwickeln. Wir arbeiten viel auf Kinderhöhe, um den Kindern Nähe und Geborgenheit zu geben, sodass die Kinder sich eigenständig vom Erwachsenen fortbewegen und die Umgebung erforschen, sich aber auch schnell wieder in Sicherheit zurückbegeben können.
Jedes einzelne Kind wird morgens persönlich begrüßt und ganz individuell wahrgenommen. Das gibt nicht nur diesem, sondern auch den anderen anwesenden Kindern ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Entwicklungsfortschritte der Kinder werden vom Personal wahrgenommen, benannt und hervorgehoben, um den Kindern Stolz zu vermitteln und sie zu ermutigen, sich weiter auszuprobieren.
Die Krippe bietet Spielsachen und Spielmöglichkeiten in Kinderhöhe, um die Selbstständigkeit zu fördern, niedrige und bodentiefe Fenster, um jedem Kind eigenständig den Blick nach draußen zu ermöglichen und Neugierde zu wecken, und ein Außengelände, das unter hohen Bäumen und direkt am Wald reich an Sinneseindrücken ist. Es hilft den Kindern einen Blick für kleine Dinge zu entwickeln, sich zu vertiefen und die Konzentration zu schulen.
In Bezug auf die Altersgruppen 3-6Jahre
Sobald ein Kind in die Kindergartengruppe wechselt, steht ihm jeden Tag der Außenbereich mit dem besonders großen Waldgelände zur freien Verfügung, das besonders im Sommer durch den dichten Bewuchs nicht weit einsehbar ist. Das bietet den Kindern einen großen Freiraum, sich intensiv in ihr Spiel zu vertiefen, ohne häufig gestört zu werden, weil einfach mehr als genug Platz für alle vorhanden ist. Gleichzeitig wird dem Kind von den Pädagogen ein großes Stück Vertrauen entgegengebracht und Selbstständigkeit gefordert, weil eben nicht immer überall sofort ein Erwachsener zur Stelle sein kann.
Wir ermutigen die Kinder beispielsweise dazu, in ihrer Kleiderwahl eigene Entscheidungen zu treffen, ohne immer von Bescheiden der Erwachsenen abhängig zu sein. Das gibt den Kindern die Möglichkeit zu einem regelmäßigen, bewussten Wahrnehmen ihres eigenen Körpers und fördert den Mut zur Entscheidung, denn dazu gehört auch die Erkenntnis, sich z.B. für draußen doch zu warm angezogen zu haben und den Pullover wieder auszuziehen. Wir bestätigen die Kinder in solchen Momenten, gerade wenn sie Unsicherheit zeigen, mit z.B.: „Das ist aber auch ganz schön warm geworden, hätte ich auch nicht gedacht.“
Gerade bei Kindern in erschwerten Lebensbedingungen nutzen wir das Bild vom „Motor im Körper“, den jeder Mensch in sich trägt. Wenn unser Motor ruhig fährt, ist das die normale mittlere Position und es geht einem gut. Manchmal muss der Motor ein bisschen höher fahren, damit wir z.B. beim Turnen auch mitmachen können, und manchmal muss der Motor runterfahren, z.B. zum Ausruhen oder Schlafen, das läuft meistens ganz automatisch.
Es kann aber auch passieren, dass man von außen auf diesen Motor einwirken muss, weil er sich selbst der Situation nicht anpassen will. Was dann hilft ist ganz individuell. Einigen Kindern hilft es, ihren Motor runterzufahren, indem sie zehn Minuten ein Puzzle machen, anderen hilft es, ein paar Runden um den Spielplatz zu rennen oder mit einem Erwachsenen zusammen zu sein.
Alle brauchen das Gefühl, verbunden mit anderen zu sein und bestärkt zu werden. Dieses Gefühl und bei Erwachsenen das Bewusstsein darüber unterstützt die persönliche Entwicklung des Kindes.
Die Resilienz, das sogenannte seelische Immunsystem, eingebettet in die persönliche Entwicklung, enthält sechs Bausteine, die wir in der oben genannten Entwicklung der Kinder spielerisch unterstützen:
- Selbstwahrnehmung
- Selbststeuerung
- Selbstwirksamkeit
- Soziale Kompetenz
- Problemlösefähigkeit
- Bewältigungskompetenz