Kommunikation und Sprache
Die Kommunikation und Sprache des Kindes wird in engen Relationen mit den Eltern und in Gemeinschaften mit anderen Kindern sowie mit dem pädagogischen Personal erworben und entwickelt. Zentral hierfür ist, dass das Lernumfeld die Kommunikation und sprachlichen Interaktionen des Kindes mit dem pädagogischen Personal unterstützt (Beschrieben aus der Konzeption der DKA und angelehnt an das Sprachenkonzept vom DSSV).
Wir legen großen Wert auf Kommunikation mit jedem einzelnen Kind und berücksichtigen dabei das jeweilige sprachliche Niveau des Kindes. Wir benutzen Sprache, Mimik und Gestik und wertschätzen unseren Gesprächspartner in seinen individuellen Möglichkeiten der Kommunikation. Wir bieten den gesamten Tag über Gespräche an, sind offen für das Interesse und neugierig in Bezug auf die Themen der Kinder.
Mithilfe von Büchern, Aktionen und aktuellen Themen entwickeln wir den Wortschatz des Kindes. Hierzu gehören auch Lieder, Spiele und Reime. Wir ermöglichen es allen Kindern, sich an den Gesprächen zu beteiligen und fordern durch Fragen auf, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen. Die Kinder lernen das Zuhören und Sprechen, sich abzuwechseln und dass alle ein Recht darauf haben, sich zu äußern.
Unsere Kommunikation ist wertschätzend, wir achten auf unsere Wortwahl und sind uns bewusst, dass wir Rollenmodell für die Kinder sind. Wenn ein Kind etwas grammatikalisch nicht richtig ausdrückt, korrigieren wir es nicht, sondern wiederholen das falsch Gesagte stattdessen korrekt. Wir reden in erster Linie Deutsch in unserem Kindergarten, bieten aber dänisch sprechenden Kindern auch die Möglichkeit, in ihrer Muttersprache mit uns zu kommunizieren, wenn dies das relevante Verständnis erleichtert.
Unsere Ziele zur Kommunikation und Sprache
Die Ziele derKinder von 0-2 Jahren
Die Sprache der Kinder wird mit Hilfe von Piktogrammen im Alltag unterstützt
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
im Gruppenraum Piktogramme an den Schranktüren und in den verschiedenenSpielbereichen aushängen. An der Gruppentür hängt ein Piktogramm für die Toilette und den Topf. Für den Morgenkreis gibt es Piktogramme für die verschiedenen Lieder und Spiele. Außerdem gibt es Piktogramme für die Tischsprüche. Das Ziel ist, den Kindern die Kommunikation zu erleichtern und es ihnen zu ermöglichen ihre Wünsche mitzuteilen. Hierbei erweitern wir durch Wiederholung des benannten Piktogramms den Wortschatz und animieren zum Sprachgebrauch.
Die Erwachsenen dienen als sprachliche Vorbilder für die Kleinkinder
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
uns als Mitarbeiter unserer Vorbildrolle in Gegenwart der Kinder dauerhaft bewusst sind. In Bezug auf die Sprache bedeutet dies, dass die Erwachsenen vernünftig und in einem guten Ton untereinander und vor allem mit den Kindern sprechen. Die Erwachsenen benennen Handlungen und Alltagsgegenstände wiederholend, um die Kinder zum Nachsprechen zu animieren. Die Gespräche mit den Kindern werden auf Augenhöhe und anerkennend geführt. Körpersprache und Mimik unterstützen und unterstreichen das Gesagte. Die Erwachsenen sprechen langsam und verständlich, um das Mitverfolgen der Kinder zu erleichtern. Es wird sich Zeit und Raum für das Gespräch mit den Kindern genommen, um die Relevanz für Kommunikation zu verdeutlichen. Das Kind wird nicht auf seine falsche Wortwahl oder Aussprache negativ hingewiesen, sondern stattdessen korrekt wiederholt.
Die Ziele der Kinder von 2-4 Jahren
Die Kinder erweitern im Kindergartenalltag mittels Rutine Aufgaben stätig ihren Wortschatz.
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
darauf achten, dass die Kinder im Alltag nach und nach für verschiedene Aufgaben verantwortlich sind. Die Sprache spielt hier eine ständig relevante Rolle. Spielerisch erweitern die Kinder ihren Wortschatz bei Aufgaben wie den Tisch decken oder bei Aufräum- und Putzaufgaben. Die Erwachsenen gelten als Vorbilder und werden imitiert, genauso wie die älteren Kinder wiederum als Vorbilder für die jüngeren gelten. Nach und nach kann so der Wortschatz der Kinder erweitert und komplexer gemacht werden. Die Sätze werden länger und Redewendungen spielen eine große Rolle. Es wird großen Wert auf das höfliche Miteinander gelegt. Die Kinder sagen „bitte“ und „danke“ zueinander, wodurch auch die soziale Anerkennung erprobt und vorgelebt wird. Es werden erstmals komplexere Begriffe aufgegriffen und erklärt, anstatt sie nur zu vereinfachen.
Das Kind wird mittels dialogischen Lesens in seinem Sprachgebrauch gefördert.
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
uns der Bedeutung von Büchern und Literatur bewusst sind und diese im Alltag effektiv und aktiv mit den Kindern nutzen. Dialogisches Lesen ist eine Art des Lesens mit dem Kind, in welcher das Kind aktiv mit in den Leseprozess eingebunden wird. Bewusst gestellte Fragen zu den Inhalten des Gelesenen animieren das Kind dazu, aktiv am Lesen teilzunehmen. Hierbei wird unterstützt durch Fokuswörter der Wortschatz des Kindes nachhaltig erweitert. Darüber hinaus entwickelt das Kind ein breiteres Verständnis für Zusammenhänge und Geschichtsverläufe. Das Kind hat im Alltag permanent Zugang zu einer vielfältigen Auswahl an Büchern und kann sich damit sowohl allein, in der Gruppe oder in Begleitung eines Mitarbeiters beschäftigen und zurückziehen.
Die Ziele derKinder von 4-6 Jahren
Wir fördern die Entwicklung der kindlichen Zweisprachigkeit und binden sie somit in die Gemeinschaft ein.
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
das Kind dazu ermutigen, sich in beiden Sprachen auszuprobieren und zu bewegen (z.B. bei Quizfragen, Geschichten erzählen, im Freispiel). Die Mitarbeiter etablieren Strukturen und Regeln im Alltag, indem wir in der Gemeinschaft Deutsch als Umgangssprache implementieren durch z.B. Kollektivbescheide in deutscher Sprache („alle Kinder gehen Hände waschen“), damit das Kind allgemeine Anweisungen besser verstehen und umsetzen kann.
Ziel ist, dass die Kinder eine sprachliche Identität entwickeln sowie dass sie aktiv ihre Sprache nutzen und sich darin ausprobieren, so dass ihnen eine selbstständige Bewältigung des Alltags ermöglichet wird
Das Ziel zur Kommunikation und Sprache wird erreicht, indem wir…
Sprache in Zusammenarbeit mit Eltern, Kollegen und im Zusammenspiel mit dem Kind und zwischen Kindern entwickeln. Das pädagogische Lernumfeld soll alle Kinder darin unterstützen, eine Sprache zuentwickeln, die dazu beiträgt, dass das Kind sich selber, die anderen Kinder und seine Umwelt verstehen kann. Die aktive Selbstbestimmung dient dem Kind als Sprachrohr im Alltag und regt zu Dialog und Diskussion an.
Wie ergänzt das Lehrplanthema andere Themen?
Sprache und Kommunikation stehen in einem direkten Zusammenhang mit der gelebten und zu begegnenden Kultur. Wir verstehen die Sprache als kulturelles Gut und erleben dadurch die individuelle Vielfalt unserer Mitarbeiter, Kinder, Eltern und Angehörigen. Akzent, Dialekt oder komplett andere Sprache sind repräsentativ dafür, wie unterschiedlich jeder Einzelne ist.
Wir legen großen Wert auf die Anerkennung von Unterschieden und leben es vor, Interesse dafür zu zeigen. Wir arbeiten nach den Werten des Sprachenkonzepts im DSSV und haben ein grundlegendes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Sprache und Kultur. Dies hat auch ein direktes Einwirken auf unsere pädagogische Arbeit, in der wir an Herkunft geknüpfte Sprache und Kultur berücksichtigen. Wir sehen die Verschiedenheit als Ressource und schaffen somit für jedes Kind eine Bühne dafür, sich anhand seiner Hintergründe zu präsentieren und zu behaupten. Die Sprache findet sich weitestgehend in allen Lernplanthemen wieder, da wir als Mitarbeiter die Sprache jederzeit aktiv als Werkzeug nutzen. Dabei ist zu beachten, dass Kommunikation auch nonverbale Kommunikation umfasst und somit für alle Altersklassen eine hohe Relevanz hat.
Im Krippenbereich nutzen wir zum Beispiel Babysignal zur kommunikativen Unterstützung. Wir nutzen die Kommunikation zur Kontaktaufnahme und Verständigung sowie zum Erklären und Beschreiben alltagsrelevanter Gegenstände und Geschehnisse. Hier arbeiten wir zum Beispiel im Kindergartenbereich zu bestimmten Themen mit Fokuswörter.