Deutscher Kindergarten Pattburg

Soziale Entwicklung

Die soziale Entwicklung des Kindes beinhaltet die Handlungsmöglichkeiten und Formen der Teilnahme in sozialen Gemeinschaften, in denen sie ihren Einfluss üben können (Beschrieben aus derKonzeption der DKA,Seite 20).

Die Partizipation als Grundgedanke in unserem pädagogischen Lernumfeld vermittelt dem Kind täglich die Möglichkeit sich einzubringen und ein Gefühl der Einflussnahme auf dessen Umgebung. Wir unterstützen und schätzen verschiedene Ideen und Interessen und versuchen diese in unsere Arbeit im Alltag einfließen zu lassen.

Der Beziehungsaufbau zu denMitarbeitern ist unter anderem die Grundlage dafür, dass das Kind gelingende Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen kann. Wir sehen uns hierbei als positives Vorbild für das Kind, sowie als Unterstützung darin, eigene Gefühle und Gedanken zu verstehen und zu besprechen. Wir leben Mitgefühl und Hilfsbereitschaft vor und gehen auf Gefühle ein. Unsere Kenntnisse und die entsprechende Ergänzung beziehen wir unter anderem aus den besuchten ICDP-Kursen (das gute Zusammenspiel).

In der Organisation unseres Lernumfeldes orientieren wir uns unter anderem am FEX-Gedanken, um den Kindern einen guten Überblick und einen möglichst leichten Zugang zum Spielen zu verschaffen. Das pädagogische Personal nimmt sowohl aktive als auch passive Rollen im Spiel ein, um die Kinder bestmöglich zu unterstützen. Soziale Regeln und ein demokratischer Grundgedanke werden sowohl vor, während und nach dem Spiel besprochen und verinnerlicht.

In Pattburg haben wir die Ziele der gesetzlichen Grundlagen auf die Praxis herunter gebrochen:

Unsere Ziele zur sozialen Entwicklung

Die Ziele der Kinder von 0-2 Jahren

Das Kind lernt die Gefühle und Emotionen der Erwachsenen und anderen Kinder zu deuten und zu verstehen

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wird erreicht, indem wir…

es ermöglichen, dass das Kind innerhalb des pädagogischen Lernumfeldes die Reaktionen der Erwachsenen und anderer Kinder wahrnehmen kann und die Emotionen voneinander nachahmt. Das Kind lernt in der Gemeinschaft das Trösten der anderen sowie das Befriedigen der Bedürfnisse bei unterschiedlichen Gefühlen. Als Beispiel das Reichen eines Kuscheltiers oder eines anderen Gegenstandes, umso z.B.: zu trösten.

Dem Kind wird ein gemeinschaftliches Lernumfeld geboten, welches zum spielenden Lernen einlädt

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wird erreicht, indem wir…

Materialien bereitstellen, damit das Kind sich frei entfalten kann. Wir gestalten die Räumlichkeiten und Spielecken einladend und auf Kinderhöhe für die verschiedenen Arten des Spielens. Darüber hinaus unterstützen wir das Kind in der Kontaktaufnahme zu anderen Kindern sowie im Zusammenfinden zu verschiedenen Spielen. Die Erwachsenen greifen Spielideen einzelner Kinder auf und unterstützen diese mit zusätzlichem Raum und Material. Darüber hinaus wird versucht, andere Kinder zum Mitspielen zu motivieren. In Morgenkreisen bieten wir verschiedene Spiele an, um das Kind zum Zusammenspielen zu motivieren und um andere Entwicklungsschritte in der sozialen Entwicklung anzustoßen und zu unterstützen z.B.: Lieder singen und gemeinsames Tanzen mit einem Freund.

 

Die Ziele der Kinder von 2-4 Jahren

Wir wollen ein pädagogisches Lernumfeld schaffen, welches dem Kind Sicherheit vermittelt, um eigene Bedürfnisse und Grenzen zu benennen und auszuprobieren

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wollen wir erreichen, indem…

das Personal dem Kind einen strukturierten Alltag bietet, der dem Kind die Möglichkeit gibt, sich frei zu entfalten, Grenzen zu erfahren und Bedürfnisse zu verbalisieren. Durch geplante pädagogische Aktivitäten, einer wiederkehrenden Struktur und altersentsprechenden Herausforderungen wird das Kind angeregt und ermutigt Grenzen zu testen, diese zu verstehen und zu benennen.

Wir wollen dem Kind helfen, tiefergehende Bindungen und Freundschaften einzugehen und sich als Teil der Gemeinschaft zu erleben

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wollen wir erreichen, indem…

das Kind durch ausgewählte Gruppenaktivitäten neue Gruppenzusammenstellungen und Dynamiken erfährt und angeregt wird, verschiedene Rollen auszuprobieren, wie beispielsweise: Heute darf Lisa mal entscheiden, heute darf Jonas die Kinder bei den Versteckspielen suchen, heute spielen wir mit den kleineren Kindern zusammen (Vorbildfunktion übernehmen).

Durch tägliche Interaktion in z.B. Morgenkreisen geben wir dem Kind das Gefühl, ein Teil der Gemeinschaft zu sein, gehört und gesehen zu werden. Das Kind bekommt hier die Möglichkeit sich mitzuteilen und eigene und andere Bedürfnisse zu verstehen und zu respektieren. Das Personal kann hierbei beobachten, welche Kinder sich schon als aktiver Teil der Gemeinschaft verstehen, welche Kinder die ersten Versuche z.B.: im Parallelspiel machen und welche noch Unterstützung brauchen, indem wir ihnen die Möglichkeit der Beobachtung und der helfenden Hand des Erwachsenen geben. Gesammelte Ideen können besprochen und umgesetzt werden und den Kindern die Möglichkeit geben sich kreativ und als Teil der Gemeinschaft auszuleben. Dies geschieht z.B. durch Gestaltung und Ausschmückung der Gruppenräume, durch das Besprechen, Vorleben und Wiederholen von geltenden und neuen Regeln.

Die Ziele der Kinder von 4-6 Jahren

Wir wollen ein pädagogisches Lernumfeld schaffen, das geprägt ist von Mitbestimmung, Empathie und Zugehörigkeitsgefühl

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wird erreicht, indem wir…

großen Wert auf eine gesunde Partizipationskultur in unserem pädagogischen Alltag legen. Das Kind bekommt täglich die Möglichkeit, an kleinen und großen Entscheidungen im Kindergartenalltag teilzuhaben (Gestaltung der Spielareale, Besorgung neuer Spielsachen, Abstimmungen z.B. beim Turnen). Das Personal bietet dem Kind eine gleichbleibende, aktive Konfliktlösung, wodurch das Kind lernt, Verantwortung zu übernehmen und Empathie zu entwickeln. Indem wir dem Kind ein Verständnis dafür vermitteln, dass wir alle verschieden sind, fördern wir das Zugehörigkeitsgefühl und den Zugang zur kleinen und großen Gemeinschaft.

Wir wollen das Kind darin unterstützen, Verschiedenheit wertzuschätzen, Freundschaften einzugehen und zu pflegen, eigene Stärken zu erkennen und Verantwortung zu übernehmen

Das Ziel zur sozialen Entwicklung wird erreicht, indem wir…

das Kind bewusst in Aktivitäten mit verschiedenen Kindern einbeziehen. Dadurch schaffen wir ein pädagogisches Lernumfeld, in dem das Kind sich sozial bewegen muss und bieten dadurch Möglichkeiten, die Freundschaften entstehen lassen und die es Kindern ermöglicht, eigene Stärken einbringen zu können (z.B. Alltagsaufgaben – wöchentlich andere Kinderzusammenstellung). Im Dialog mit dem einzelnen Kind sowie Gesprächen in der Gemeinschaft werden Verschiedenheit, Stärken und Schwächen verbalisiert und wertgeschätzt. Das Personal erkennt und benennt die Stärken des Kindes und bietet Möglichkeiten diese durch gezielte Angebote zu fördern.

 

Wie ergänzt das Lehrplanthema andere Themen?

Indem wir in der Gemeinschaft kulturelle Feste wie beispielsweise Ostern feiern. Wir bemalen jedes Jahr zusammen mit den Kindern Ostereier, die wir in den Gruppenraum aufhängen. Wir betrachten zusammen mit den Kindern die Endprodukte. Auf diese Weise erfährt das Kind eine Form von Wertschätzung, was wiederum zu einem gestärkten Selbstwertgefühl führt. Die Kinder lernen, dass sie ein wichtiger Teil der Gemeinschaft sind und erfahren berechtigte Anerkennung für das, was sie allein geschafft haben.

Wir arbeiten mit anderen Themen, in dem wir in kleinen Gruppen regelmäßig Spaziergänge durch Pattburg machen. Gemeinsam mit den Kindern gehen wir zum Beispiel in den nahegelegenen Wald. Hier kommen die Kinder nicht nur mit verschiedenen Naturmaterialien in Kontakt, sondern sie lernen einen respektvollen Umgang mit der Natur und die Rücksichtnahme auf andere Kinder, die beispielweise noch nicht so schnell gehen können. Sie lernen, dass jüngere Kinder Hilfestellungen und Wiederholungen von den Erwachsenen und den erfahrenen Kindern beim Einhalten von Regeln brauchen. Wir vermitteln den Kindern, behutsam mit der Natur und ihren Lebewesen umzugehen; zum Beispiel lernen sie, dass die Blätter von den Blumen nicht abgepflückt werden sollen oder dass man nicht auf Käfer, Schnecken oder andere Tiere treten darf.