Deutscher Kindergarten Wilsbek

Bildungsraum

Junge Kinder benötigen einen vertrauten, geschütztenOrt, der ihnen als sichere Basis dient. In diesem Raum beginnen sie ihren Tag, halten sich täglich über längere Zeit auf und finden einen ganz besonderen Platz oder ein ganz besonderes Material, dass sie begeistert. Aus diesem vertrauten Raum heraus können sie die Umwelt erkunden, mit der Möglichkeit, immer wieder an einen sicheren Platz, an dem sie sich geborgen fühlen, zurückzukehren.

Unser wichtigstes Instrument als pädagogisches Fachpersonal ist dabei die Präsenz und Nähe zum Kind, aber auch das Beobachten der Kinder in verschiedensten Prozessen. Auf diese Weise können wir uns den Bildungsprozessen der Kinder nähern und unsere pädagogische Arbeit besser auf sie und ihre Bedürfnisse abstimmen. Im Mittelpunkt für die Gestaltung unserer Räume steht die Eigenaktivität und somit die Selbstbildung der Kinder. Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist es, ihre Selbstbildungsprozesse dadurch zu fördern, dass die Räume entsprechend gestaltet und die Materialien bedürfnisorientiert ausgewählt werden.

Unsere Räume fordern die Kinder auf, durch aktives Handeln Erfahrungen zu machen, zu experimentieren und zu erforschen, sich zu bewegen und gemeinsam mit anderen Kindern zu spielen. Zudem besteht die Möglichkeit für die Kinder sich zurückzuziehen, sich zu beruhigen und zu entspannen.

Die Arbeit mit dem physischen, psychischen und ästhetischen Lernumfeld der Kinder

Damit sich die Kinder mit den Gruppenräumen identifizieren können, werden die „künstlerischen Werke“ in den verschiedenen Räumen aufgehängt; der Raum spiegelt wieder, womit sich die Kinder im Moment beschäftigen. Somit erfahren sie Wertschätzung und Lob für das was sie selbst gebastelt haben. In der Krippengruppe gibt es eine Fotowand, an der die Fotos von den engsten Bezugspersonen der Kinder hängen. Die wiederum dafür genutzt werden können, um mit den Kindern in einen Dialog zu kommen -Wer gehört zu deiner Familie; wo und wie lebst du?

Die Raumgestaltung in Anlehnung an FEX (Förderung exekutiver Funktionen) unseres Kindergartens befindet sich in einem laufenden Prozess. Wir verfolgen aufmerksam, welche Räume und Nischen von den Kindern viel und gerne genutzt werden und welche weniger, auch werden Kinderbefragungen dazu geführt, um ein authentisches Ergebnis zu erhalten. Diese Beobachtungen werden von uns ausgewertet und hinterfragt, mit dem Ziel, die Einrichtung und Gestaltung ggf. so zu verändern und anzupassen, dass die Kinder stets stimuliert und inspiriert werden. Sie sollen Lust haben, sich zu bewegen, zu entfalten und zu vertiefen. Der tägliche Umgang miteinander ist geprägt von gegenseitigem Respekt, sowohl zwischen den Erwachsenen und den Kindern als auch innerhalb der Kindergruppe. Wir legen großen Wert darauf, dass der Umgangston demokratisch und nicht verletzend oder herablassend ist. Die Erwachsenen fungieren als Vorbilder, zudem wird bei Nichteinhaltung sofort darauf hingewiesen und der Kontext thematisiert.

Lokale Bildungslandschaften

Die direkte oder indirekte Nachbarschaft des Kindergartens ist reich an Erfahrungsmöglichkeiten für die Kinder. Um diese zu nutzen, ist es uns wichtig, das Umfeld in die ganzheitliche Förderung der Kinder miteinzubeziehen. Das zusätzliche Lernen im Umfeld des Kindergartens ist von hoher Qualität; die Kinder setzen sich mit Primärerfahrungen auseinander und eignen sich dadurch selbständig und selbsttätig Wissen an, was häufig abwechslungsreich, interessant, reizvoll und lebensnah für sie ist. Gleichzeitig betreten die Kinder einen nicht so geschützten Rahmen wie es in der Einrichtung der Fall ist. Sie werden dadurch positiv herausgefordert und in ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Resilienz gestärkt.

Wir haben das große Glück, schön ländlich gelegen zu sein. Um die Einrichtung herum sind viele Wiesen und Felder und in ca. 3 km Entfernung liegt der Wald. Wir haben sogar einen Bauernhof als Nachbarn; all das ist ein großes Kapital und ein Paradies für die Kinder. Wir nutzen unsere Umgebung für Ausflüge und die verschiedenen Erlebnisse in der Arbeit mit den Lehrplanthemen.

Da es in Wilsbek keine Bürgersteige gibt, nutzt die Krippengruppe den „Tourenbus“, um spazieren zu gehen.

Die Kindergartenkinder gehen zu zweit in einer Reihe mit Warnwesten ausgestattet auf der jeweiligen linken Fahrbahnseite und lernen dadurch die Grundregeln der Verkehrserziehung (siehe auch DKA Verkehrspolitik). Auf den abgelegenen Feldwegen ist es den Kindern erlaubt loszulaufen, neugierig zu sein, etwas anderes zu erleben und einfach mal aus dem gewohnten Rahmen der Einrichtung rauszukommen.

Wir machen Besuche beim Bauern und bekommen so die Möglichkeit uns verschiedenste Tiere, seinen größeren Kuh Bestand und Maschinen anzugucken. Die großen Traktoren sind jeden Tag aufs Neue etwas Besonderes, wenn sie an unserem Kindergarten vorbeifahren und die Kinder sie durch das tiefe Winke-Fenster verfolgen können. Vor allem die Krippenkinder erleben hier eine große Motivation und Erlebnisse mit der Verknüpfung der Sprache. Ein weiterer Pluspunkt ist der Bücherbus, der den Familien und unserer Einrichtung ermöglicht, in die deutsche Kultur einzutauchen, indem wir dort deutsche Literatur und Medien wie Filme und CDs ausleihen können. Wir machen mit dem Bus Ausflüge zum Strand, in den Wald oder in die Schwimmhalle und besuchen auf Einladung auch die Kinder zu Hause, z.B. an Geburtstagen.