Deutscher Kindergarten Wilsbek

Ganzheitliche persönliche Entwicklung

Die ganzheitliche, persönliche Entwicklung

Das pädagogische Lernumfeld soll dazu beitragen, dass sich alle Kinder selbst und auch miteinander entfalten, erforschen und erfahren können. Dies auf bekannte und neue Art und Weise, um dadurch Vertrauen in das eigene Potential zu bekommen.

Das pädagogische Lernumfeld soll das Zusammenspiel und die Anbindung zwischen den Kindern und dem pädagogischen Personal und den Kindern untereinander, unterstützen. Die Relationen sollen von Fürsorge, Sicherheit und Neugierde geprägt sein, damit alle Kinder Engagement, Lebenstauglichkeit, Mut und Kompetenzen für die Teilnahme in Gemeinschaften entwickeln. Dies gilt auch in Situationen die Vertiefung, Ausdauer und Priorisierung erfordern (Deutsche Übersetzung DKA, Auszug Gesetzesgrundlagen Dagtilbudsloven).

0-3 Jahre -Unser Fokus in der Kleinkindgruppe

Wir legen großenWert darauf, ein Lernumfeld zu gestalten, in dem die Kinder sich wohl und geborgen fühlen; dies ist grundlegend für die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Hier arbeiten wir mit den Methoden und den Theoriebezügen des ICDP (International Child Development Programme).

Das beginnt bereits am Morgen, wenn die Kinder in den Kindergarten gebracht werden. Es ist uns sehr wichtig, dass wir jedes Kind und auch die Eltern am Morgen persönlich begrüßen und ebenso am Nachmittag persönlich verabschieden. Jedes Kind soll sich gesehen und willkommen fühlen. Auch das Winken nimmt einen hohen Stellenwert ein. Wir sind der Ansicht, dass die Kinder einen besseren Tag bei uns haben, wenn die Verabschiedung von ihrer Bezugsperson geglückt ist. Hierfür sucht sich das Kind einen Mitarbeiter aus und gemeinsam verabschieden wir dann z.B. die Mutter oder den Vater,um danach frisch in den Kindergartenalltag zu starten.

Durcheine enge Bindung, Wertschätzung und Anerkennung geben wir dem Kind die Möglichkeit seinSelbstwertgefühl zu entwickeln und an Herausforderungen zu wachsen. Indem das Kind das positive Gefühl bekommt – der Erwachsene möchte etwas mit dem Kind gemeinsam machen, traut es sich verschiedene Dinge auszuprobieren und wächst daran.

Beispiel Morgenkreis

Es werden Lieder gesungen, die persönliche und soziale Aspekte einbringen und nicht nur der Interaktion dienen. Zum Beispiel das Lied “Drei kleine Affen”. Die Kinder erhalten verschiedene Rollen. Inhaltlich geht es um Gefühle, hierbei um das Thema “ärgern”,und am Rande werden Wortschatz, Bewegung und das Zahlenverständnis geübt.

Drei Affen ärgern das Krokodil bis dieses sich einen Affen nach dem anderen schnappt. Die Kinder bekommen durch diese Interaktion die Möglichkeit, Zugang zur Gruppe zu finden. Sie können sozusagen in die Arena hinein und auch wieder heraustreten. Der einfache Text wird wiederholt und ermutigt die Kinder zum Mitsingen. Auch andere Tätigkeiten, die von den Kindern weitestgehend selbstständig ausgeführt werden, wie das Aufräumen, dass An- und Ausziehen oder das Essen bieten Raum für Interaktionen.

In diesen vielen verschiedenen Alltagshandlungen geht es für jedes Kind auch darum, eigene Grenzen zu erkennen und für die anderen zu verdeutlichen. Wir unterstützen die Krippenkinder in dem wir das Wort „Stopp“ mit entsprechender Gestik mit ihnen einüben und entsprechend anwenden. Nach kurzer Zeit bemerken sie, dass sie mit dieser Handlung Erfolg haben und wachsen daran.

3-6 Jahre -Unser Fokus in der Kindergartengruppe

Jedes Kind ist eine eigene Persönlichkeit von Geburt an. Wir bestärken die Kinder durch Anerkennung und Wertschätzung und möchten ihnen ein gesundes Selbstvertrauen und ein positives Selbstbild fördern.

Wir unterstützen das Kind im Erleben und Benennen von Gefühlen und fördern es, ein Teil von Spielgemeinschaften zu sein. Dabei stehen wir dem Kind zur Seite und bieten individuelle Handlungsmöglichkeiten bei Herausforderungen an.

Wir bieten den Kindern ein Lernumfeld, in dem sie ihre Stärken erforschen und ausbauen, aber auch ihre Grenzen und Herausforderungen erfahren und eventuell überwinden können. Hier geht es besonders um den Begriff der Resilienz – die Kinder werden in ihrer Fähigkeit bestärkt, Krisen zu bewältigen und machen die Erfahrung, Zugriff auf persönliche und soziale Ressourcen zu haben.

Beispielsweise werden abwechslungsreiche Spiel-und Beschäftigungsmaterialen zur Verfügung gestellt, bei denen die Kinder den Schwierigkeitsgrad eigenständig in dem Maße regulieren können, wie er für den jeweiligen Bedarf oder momentanen Entwicklungsstand passend ist. Gleichzeitig werden das Arbeitsgedächtnis und die kognitive Flexibilitätgefördert (z.B. große/kleine Perlen, Lego, Logico, Materialien in der Werkstatt, Klettermöglichkeiten auf dem Spielplatz). Dies zieht wiederum Erfolgserlebnisse nach sich, die die Kinder in ihrem Tun bestärken. Das stärkt das Selbstwertgefühl. Auswahl und Durchführung dieser Aktivitäten beruhen auf Wissen über die Förderung der Kognitiven Fähigkeiten (FEX).

Wir schaffen Entfaltungsmöglichkeiten und Erfahrungsräume während des täglichen Freispiels. Die Kinder haben die Möglichkeit, sich in verschiedensten Aktivitäten,unterschiedlichen Spielen und Rollen zu erleben, z.B. im freien Gestalten, im Saal,in der Puppen- und Verkleidungsecke. Hier setzen sie sich auch mit anderen Kindern und deren Erwartungshaltungen auseinander. Grenzen setzen und Kompromisse eingehen werden geübt, z.B. in Rollenspielen, in Konflikten, im Ausdrücken von eigenen Bedürfnissen. Das pädagogische Personal gibt jedem Kind unterstützende Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet, dass die Kinder dazu ermutigt werden, eigene Grenzen zu überwinden, z.B. vor der Gruppe zu sprechen. Wir unterstützen hier auch beim Austragen von Konflikten, bei der Regulierung der eigenen Gefühle, beispielsweise dem Aushalten von Frustration. Die Fähigkeit zur Inhibition, ein Baustein der kognitiven Fähigkeiten (FEX), wird in solchen Situationen in der guten Beziehung zu den Erwachsenen geübt.

Darüber hinaus werden die Kinder auch in der Gruppe als wertvolle Mitgestalter gesehen und unterstützt. So machen sie durch Mitbestimmung im Alltag erste Erfahrungen mit gelebter Demokratie und erwerben Handlungskompetenzen mit besonderem Fokus auf die Umgangsformen innerhalb einer Gemeinschaft. Das pädagogische Personal dient hier als Rollenmodell, z.B. entschuldigen, wenn ein Fehler gemacht wurde; ausreden lassen und zuhören; bitten, wenn man etwas haben möchte; auf den Tonfall achten; höflicher und respektvoller Umgang miteinander.