Deutscher Kindergarten Jürgensgaard - Deutscher Kindergarten Margrethenweg

Bild vom Kind

Die Sicht auf das Kind

Wir meinen, dass das Wohlergehen des Kindes von guten, positiven Relationen zu den Erwachsenen in seinem Umfeld abhängt. Gute Relationen haben zudem einen positiven Effekt auf die Entwicklung und das Lernen von Kindern, und sie sind grundlegend dafür, dass sich Kinder in ihrem Lernumfeld geborgen und sicher fühlen. Darum hat das Zusammenspiel zwischen Erwachsenen und Kindern und die einfühlsame Relationen zwischen dem pädagogischen Personal und dem einzelnen Kind einen hohen Stellenwert in unserer pädagogischen Grundlage. Dabei ist unser Ausgangspunkt, eine anerkennende und ressourcenorientierte Perspektive.

Die 8 Themen des guten Zusammenspiels bilden eine Grundlage für den pädagogischen Zugang, den wir zu den Kindern haben und für unsere Sicht auf das Kind. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere ganzen pädagogischen Grundlagen und der Umsetzung der Themen im pädagogischen Lehrplan.

Begegne dem Kind mit positiven Gefühlen.

Wir zeigen dem Kind durch Aufmerksamkeit, Nähe und positiven Gefühlen, dass wir es mögen. Es ist uns wichtig, dem Kind zu zeigen, dass wir ihm vertrauen und positive Erwartungen haben.

Siehe die Initiative des Kindes und justiere dich.

Wir folgen der Initiative des Kindes und zeigen uns neugierig den Gedanken und Gefühlen des Kindes gegenüber. Das Kind soll sich gesehen, gehört und verstanden fühlen.

Lade das Kind zum Dialog ein, höre zu und antworte.

Wir sprechen mit dem Kind über Dinge, die es beschäftigt. Dies unterstützt das Gefühl der Gemeinschaft, des Zusammenseins und der Gegenseitigkeit.

Gib dem Kind Anerkennung für das, was das Kind im Stande ist zu tun.

Wir schenken dem, was das Kind kann, positive Aufmerksamkeit und wertschätzen die Intentionen und Handlungen des Kindes.

Fange die Aufmerksamkeit des Kindes.

Wir laden das Kind in einen aktiven Prozess ein, bei dem gemeinsame Aufmerksamkeit geschaffen wird. So entsteht die Basis für Kontakt und sinnvolle Kommunikation

Halte die Aufmerksamkeit des Kindes fest – zeige Gefühl und Enthusiasmus.

Wir beschreiben gemeinsame Erlebnisse und geben den Erlebnissen Sinn. Wir wissen, wie wichtig es ist, dies einfühlsam und mit positiven Gefühlen zu begleiten, da es entscheidend für die Motivation und Lust des Kindes ist, zu lernen und teilzunehmen

Entfalte die Erlebnisse des Kindes.

Wenn wir mit dem Kind etwas zusammen erleben, erklären und vertiefen wir in verschiedener Weise. Z.B. durch Erzählungen, Fragen und Hypothesen. Wir erweitern das Erlebnis des Kindes und regen den Forscherdrang des Kindes an.

Schaffe einen Rahmen. Erzähle dem Kind was es soll, Schritt für Schritt.

Wir helfen dem Kind die Fähigkeit zur Selbstkontrolle zu üben, indem wir ihm, in einer positiven Art und Weise Grenzen setzen.Wir begleiten das Kind, im relationalen Zusammenspiel und zeigen ihm positive alternative Lösungen. Wir helfen dem Kind die Befriedigung seiner Bedürfnisse zu planen und zu regulieren.

Bei uns spielt Fürsorge eine wichtige Rolle in einem Lernumfeld, in dem sich Kinder geborgen und sicher fühlen. Sie ist grundlegend für das Wohlergehen des Kindes. Wir verstehen Fürsorge als eine emotionelle, bestätigende Kommunikation, wobei der Erwachsene die Gefühle, das Handeln und die Erlebnisse des Kindes anerkennt und ihnen positive Absichten und Sinn zuschreibt. Das heißt unter anderem, dass der Erwachsene sich gefühlsmäßig den Bedürfnissen des Kindes anpasst. Wenn das Kind sehr wütend oder aufgewühlt ist, braucht es z.B. einen ruhigen, empathischen Erwachsenen, der die Gefühle und Erlebnisse des Kindes verbalisiert.

Beispiel 1: Keiner darf im Kindergarten geschlagen werden.Wenn dies vorkommt, und ein Kind hat ein anders Kind beispielsweise mit einer Schaufel geschlagen, kommt ein Erwachsener hinzu. In diesem Beispiel fängt der Erwachsene an, das Kind zu trösten, das geschlagen wurde. Als das Kind aufhört zu weinen, wendet sich die Erwachsene mit freundlicher Stimme an das Kind, das geschlagen hat und fragt, was passiert ist.Das Kind sagt:”Ich wollte die Schaufel!” Die Erwachsene wiederholt: „Du wolltest die Schaufel, die Peter hatte?“ Und das Kind nickt. Die Erwachsene sagt: „Schau mal Peter an. Er wurde sehr traurig, als du ihn geschlagen hast, das tut ihm weh. Wenn du die Schaufel haben willst, kannst Du ihn fragen, ob du sie ausleihen darfst“. Das Kinder widert: “Er hat nein gesagt!” Die Erwachsene: ”Peter hat nein gesagt?Ich kann verstehen, dass du darüber traurig wurdest. Das nächste Mal suchst Du in der Kiste eine andere Schaufel“.

Beispiel 2: Die Krippenkinder und eine Mitarbeiterin sind auf dem Spielplatz, als es anfängt zu regnen. Alle gehen schnell rein und ziehen sich Regensachen an, um noch ein bisschen draußen zu spielen. Als die Kinder später reingekommen sind und gegessen haben, hat es aufgehört zu regnen. Eines der Kinder, ein 1,5-jähriger Junge, zeigt ständig aus dem Fenster und fasst sich auf den Kopf. Eine Mitarbeiterin setzt sich zu dem Jungen, zeigt aus dem Fenster und fragt: „Gab es Regen? Hat es Spaß gemacht?” Der Junge fasst sich auf dem Kopf und die Mitarbeiterin sagt: „War der Regen auch auf deinem Kopf?“ Der Junge nickt und lacht und sagt: “Regen“.

Evaluation und Dokumentation

Da eine anerkennende Pädagogik die Grundlage für das ganzheitliche Wohlergehen des Kindes ist, evaluieren wir unseren pädagogischen Ansatz in unserem „Trivselschemata“. Wenn wir sehen, dass es einem Kind nicht gut geht, das es beispielsweise wenig oder nur sporadisch mit anderen Kindern spielt, ein sehr einseitiges Spielverhalten hat oder es sich sehr langsam entwickelt, gibt uns das einen Grund, unseren pädagogischen Ansatz diesem Kind gegenüber zu evaluieren.Wir nutzen auch Feedback aus Elterngesprächen, um unsere Sicht auf das Kind zu erweitern.