Soziale Entwicklung
Die gesetzliche Vorgabe zu diesem Lehrplanthema beinhaltet, dass das pädagogische Lernumfeld dazu beitragen soll, dass alle Kinder in soziale Gemeinschaften eingehen können, in denen sie sich wohlfühlen und sich entwickeln (Deutsche Übersetzung DKA, Auszug Gesetzesgrundlagen Dagtilbudsloven).
Deswegen haben die Pädagogen besonderen Fokus auf gute und positive Relationen zu den Kindern und auf entwicklungsfördernde Kindergemeinschaften. Das prägt unsere Sichtvom Kind. Wir arbeiten inspiriert nach ICDP (International Child DevelopmentProgramme) und begegnen den Kindern mit Anerkennung und positiven Gefühlen.
Der Fokus im Bildungsraum bei den 0-3-jährigen Kindern
Unser Augenmerk liegt unter anderem darauf, dass die Kinder lernen, Gefühle bei sich selbst und anderen zu erkennen und zu benennen. Wir möchten dabei die Kinder unterstützen, sich nonverbal und später verbal mitteilen zu können. Wir unterstützen die Kinder beispielsweise bei der nonverbalen Kommunikation, indem wir ihre Handlungen mit Worten begleiten. Auch hier wird nach ICDP gearbeitet. Wir spiegeln die Gefühle der Kinder, benennen und verbalisieren ihre Initiativen und wiederholen die Aussagen der Kinder.
Darüberhinaus haben bestehende und potenzielle Freundschaften der Kinder eine hohe Priorität. Wir unterstützen diese Freundschaften beispielsweise dadurch, dass wir befreundete Kinder bei initiierten Aktivitäten in kleineren Gruppen nicht unbedingt trennen. Wir regen wechselnde Spielgemeinschaften an und arbeiten und spielen wöchentlich mit den Kindern zu Themen aus „Fri-For-Mobberi“.
Hier sprechen wir gemeinsam mit den Kindern über unterschiedliche fiktive Situationen, die zu dem Thema Freundschaft und Mobbing gehören. Die Situationen sind auf Planchen abgebildet und die Kinder können eigene Gedanken oder Erfahrungen dazu teilen. Das Ziel ist es, das empathische Denken der Kinder zu fördern. Die Kinder setzen sich spielerisch in das Gefühlsleben anderer hinein, sie üben Gefühle bei anderen wieder zu erkennen und sie mit eigenen Empfindungen zu verbinden. Wenn wir über die fiktiven Situationen sprechen, üben wir mit den Kindern zusammen, auf Lösungen für diese Situationen zu kommen, die die Kinder im Alltag anwenden können. Außerdem bietet das Projekt „Fri-For-Mobberi“den Kindern die Möglichkeit, über eigene Erfahrungen und Situationen zu sprechen, in denen sie traurig waren.
Bei der sozialen Entwicklung der Kinder ist die altersangemessene Konfliktbewältigung ein wichtiger Punkt. Wir halten es für sehr wichtig, dass Kinder auch selbst ausprobieren dürfen,Konflikte zu lösen. Deswegen halten wir uns zur Verfügung aber helfen und unterstützen erst dann, wenn die Kinder nicht weiterkommen. Bei Konflikten hört der Erwachsene beiden Kindern zu und verhält sich anerkennend zu den Motiven und Wahrnehmungen beider Kinder. Auch hier arbeiten wir mit den acht Themen des Zusammenspiels von ICDP, welches sich in unserer Sicht auf das Kind widerspiegelt. Der Erwachsene verbalisiert gleichzeitig in eigenen Worten, was er von den Kindern hört. Oft löst sich der Konflikt damit, dass die Kinder die Motive und Gefühle des anderen hören und verstehen. Damit können wir gemeinsam mit den Kindern Lösungen oder Kompromisse finden.
In Bezug auf die sozialen Kompetenzen ist ein weiteres Ziel für die Gestaltung unserer Bildungsräume, dass das pädagogische Lernumfeld eine Gemeinschaft unterstützt, in denen die Verschiedenheit als eine Ressource gesehen wird und zur demokratischen Bildung beiträgt. In diesem Lehrziel geht es darum, die Unterschiedlichkeit und die Vielfältigkeit der Kinder als Ressourcen zu sehen.
Wenn wir mit den Kindern in Kleingruppen arbeiten, dürfen die Kinder sich selbst in Gruppen zusammensetzten oder wir teilen die Gruppen ein. Dies tun wir, um neue Dynamiken in den Gruppen entstehen zu lassen. Zudem kommen Kinder auf diese Weise zusammen, die im Alltag weniger Kontakt miteinander haben.
Um die Kindergemeinschaft zu stärken, bringen wir die Fähigkeiten und Stärken jedes einzelnen Kindes in den Fokus, z.B. durch Plakate im Gruppenraum oder Benennen im Pokreis. Auch ermuntern wir die Eltern dazu, verschiedene Kinder nach Hause einzuladen. Wir informieren zudem die Eltern über die Arbeit zu „Fri-For-Mobberi“ und laden sie zum Mitmachen ein.
Das Thema soziale Entwicklung kann auch im Zusammenhang mit dem Thema Kultur, Ästhetik und Gemeinschaft stehen. So hat das Leben der deutschen Kultur und der Einbezug der dänischen Kultur eine große Bedeutung für uns. Wir leben Kultur und basteln beispielsweise in der Weihnachtszeit Dekoration, die wir dann anschließend im Gruppenraum aufhängen. Durch Aufhängen und Begutachten der Kunstwerke der Kinder fühlen sich diese wahrgenommen und wertgeschätzt. Zudem kommen wir auch nochmal mit den Kindern ins Gespräch über vielfältige Kulturen und deren Bedeutung.
Auch mit den Kindern Theater zu spielen hat eine große Bedeutung für die soziale sowie die persönliche Entwicklung. Alle Kinder haben eine wichtige Rolle und sind Teil einer Gemeinschaft, die daran arbeitet, ein Theaterstück vorzutragen. Die Stärken und Vielfalt der Kinder können positiv ins Spiel gebracht werden und für alle sichtbar umgesetzt werden.