Deutscher Kindergarten Jürgensgaard - Deutscher Kindergarten Margrethenweg

Kultur, Ästhetik und Gemeinschaft

Die Kinder sind Teil einer großen Gemeinschaft im Kindergarten, nehmen aber auch Teil an vielen verschiedenen kleineren Gemeinschaften. Davon sind manche an ein bestimmtes Spiel oder an eine bestimmte Aktivität gebunden, z.B. bei der Einübung eines Theaterstückes oder beim Morgenkreis. Die Teilnahme des Kindes an den kleinen Gemeinschaften stärken das Gefühl der Zugehörigkeit und fördern die Teilnahme an der großen Gemeinschaft des Kindergartens. Deswegen ist es für uns wichtig, ein Lernumfeld zu schaffen, indem die Kinder an vielen dieser kleinen Gemeinschaften teilnehmen können, mit verschiedenen Kindern und mit unterschiedlichen Inhalten.

Die Kinder finden beispielsweise auf dem Spielplatz selbst in Spielgemeinschaften oder Aktivitäten, die alters- und geschlechtsübergreifend sind. Wir unterstützen und ermutigen diese Spielgemeinschaften und schaffen auch Möglichkeiten für Aktivitäten, bei denenKinder unterschiedlicher Altersgruppen zusammenfinden. Das passiert unter anderem, wenn wir auf dem Spielplatz Insekten finden, mit Wasser und Sand experimentieren oder wenn ältere Kinder mit kleineren Kindern im Handwagen rumfahren.

Wir schaffen auch Möglichkeiten zur Teilnahme an Gemeinschaften durch geplante Aktivitäten. Zum Beispiel haben wir ein Projekt mit einer Mädchengruppe gehabt, die eine Musikgruppe gebildet haben und ein Lied eingeübt haben. Die Kinder haben mit dem Erwachsenen zusammen Musikinstrumente gebastelt, eine Choreographie geplant und alles gemeinsam eingeübt. Dabei gab es für einige Mädchen die Möglichkeit, vorne zu stehen und zu singen, im Hintergrund ein Musikinstrument zu spielen oder in der Mitte zu tanzen. Somit konnten die Mädchen mit ihren Positionen in der Gruppe experimentieren. Ein etwas zurückhaltendes Mädchen wollte gerne vorne stehen und singen. Dies schaffte sie auch durch die Hilfe eines anderen Mädchens, die sie an die Hand nahm, als die Gruppe vorführen sollte.

Wir bieten im Kindergarten ein Lernumfeld, das allen Kindern verschiedene kulturelle Erlebnisse ermöglicht. Wir haben beispielsweise Theatergruppen, die zu uns ins Haus kommen und den Kindern Theater vorspielen. Dabei bereiten wir die Kinder vor, singen die Lieder des Stückes und lesen die Geschichte mit den Kindern. Wir bieten den Kindern aber auch kulturelle und ästhetische Erlebnisse, bei denen sie aktiv an der Gemeinschaft teilnehmen können.

Wir singen und spielen Musik im Morgenkreis oder bei Projekten, wir experimentieren mit verschiedenem Material wie Ton, Papier, Wasserfarbe und Rasierschaum und lesen zusammen Bücher. Vor allem Theater finden wir wichtig, da Kinder in verschiedene Rollen schlüpfen können. Sie können mit ihrer Position in der Gemeinschaft experimentieren und sich ausprobieren, welche Rollen zu der Entwicklung ihrer sozialen und persönlichen Fähigkeiten beitragen. Wir haben beispielsweise die Geschichte eines beliebten Vorlesebuches in ein Mitmachtheater verwandelt.

Nachdem den Kindern die Geschichte mehrmals vorgelesen und dramatisiert wurde, kannten die Kinder die Geschichte und konnten beim Vorlesen die Rollen spielen. Einige Kinder haben sofort mitgemacht, einige wollten erst zugucken und haben beim 3. oder 4. mal mitgemacht. DieKinder haben die Geschichte danach aus eigener Initiative nachgespielt und das Buch und die Kostüme dafür benutzt.

Wir haben als deutscher Kindergarten in Dänemark eine Aufgabe, als Kulturvermittler zu handeln. Wir pflegen die deutsche Sprache und wollen das Beste aus beiden Kulturen vereinen und leben. Daher legen wir großen Wert darauf, Traditionen und Feste aufzugreifen, und den Kindern zu vermitteln. Wir feiern Laternenfest im November, lesen und spielen die Geschichte von Sankt Martin und führen es oft auch als Theaterstück am Laternenfest vor. Wir feiern auch das deutsche Faschingsfest, bei dem wir, gemäß dänischer Traditionen, die geschmückte Tonne runter schlagen.

Bei diesen Festen beziehen wir die Kinder in die Planung mit ein, um sie am gesamten Verlauf teilnehmen zulassen. So planen wir mit einer Kindergruppe beispielsweise das Weihnachtsfest. Gemeinsam mit den Kindern überlegen wir, was wir an diesem Tag machen wollen, suchen gemeinsam Einladungskarten aus und gestalteten diese. Durch das Einbeziehen der Kinder lernen sie, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein und etwas gemeinsam zu schaffen. Sie fühlen sich wahrgenommen und machen die Erfahrung, dass ihre Ideen und Meinungen gehört werden und sie etwas bewirken können. Sie üben sich dabei zudem in Demokratie.

Der Fokus im Bildungsraum mit den 0-3-jährigenKindern

Das Augenmerk liegt darauf, dass wir ein Lernumfeld schaffen, indemKinder Freude haben, sich auszuprobieren, und in dem sie experimentieren können. Wir möchten, dass sie am Prozess Spaß haben und ihre Sinne dabei stimuliert werden. So ist es z.B. wichtiger, dass die Kinder Spaß daran haben, mit der Farbe an ihren Händen zu experimentieren und zu erleben, wie es sich anfühlt, als dass das Papier danach auch bemalt wurde.

Wir bieten den Krippenkindern verschiedenes Material zum Kennenlernen an, das vor allem ihre Sinne anspricht. Wir malen z.B. mit Schaum, kleben Glitzer, Pailletten, Sand und Konfetti auf. Oder die Kinder schneiden Plastiktüten und Strohhalme. Dabei legen wir Wert darauf, dass das kleine Kind vor allem mit und durch seinen Körper lernt. Das Kind darf mit den Händen und auch mal mit den Füßen malen und die Farbe dabei ausgiebig auf der Haut spüren. Auch wenn wir kulturelle Feste veranstalten, ist uns der Prozess und der spielerische Zugang am wichtigsten. Die Krippenkinder experimentieren beim Fasching mit Verkleidung, mit An- und Ausziehen und damit, sich selbst im Spiegel zu begucken. Wir singen dabei viel und legen Wert darauf, viele deutsche und ausgewählte dänische Lieder kennen zulernen, auch immer in Verbindung mit Bewegung.