Deutscher Kindergarten Jürgensgaard - Deutscher Kindergarten Margrethenweg

Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen

Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen

Mit Kindern mit erschwerten Lebensbedingungen meint das Gesetz eine Gruppe von Kindern. Das können beispielsweise Kinder mit einem schwachen sozioökonomischen Hintergrund sein (Armut), Kinder mit einer Beeinträchtigung oder Kinder mit einem Risiko aus der Kindergemeinschaft exkludiert zu werden, usw. (Übersetzung DKA, Auszug aus den Gesetzesgrundlagen – den styrkede pædagogiske læreplan, socialministeriet)

Erschwerte Lebensbedingungen können zeitbegrenzt sein und die Kinder unterschiedlich betreffen. Kinder sind verschieden, entwickeln sich in ihrem eigenem Tempo und benötigen deshalb individuelle Rahmenbedingungen, eine transparente und klare Struktur und die notwendige Unterstützung durch den Erwachsenen, um sich in größeren Gruppen wohlzufühlen und sich zu entwickeln.

Wir arbeiten mit Beobachtungen und verschiedenen Dokumentations- und Beobachtungswerkzeugen, um den Rahmen und den Kontext bestmöglich dem Kind anzupassen. Für die Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen haben wir eine gute Zusammenarbeit mit dem PPR, Pædagogisk Psykologisk Rådgivning (https://www.aabenraa.dk/borger/skole-og-uddannelse/paedagogisk-psykologisk-raadgivning/), und dem Schulpsychologischen Dienst (http://www.dssv.dk/schulpsychologischer-dienst.26005.aspx), mit deren Hilfe wir die Möglichkeit wahrnehmen zusammen mit den Eltern, mit verschiedene Berufsgruppen, wie Logopädie, Physiotherapie und Psychologie zusammenzuarbeiten.

Auf Grundlage der vorliegenden Entwicklungsdokumentation und unseren Beobachtungen erstellen wir in Zusammenarbeit mit den Eltern einen Handlungsplan für das einzelne Kind. Im Handlungsplan beschreibt das pädagogische Personal, welche Schritte unternommen werden, um dem Kind einen besseren Rahmen zur Entwicklung und zum Wohlergehen zu schaffen. Er ist ressourcenorientiert und wird mindestens alle sechs Monate evaluiert.

Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen benötigen unter Umständen eine verstärkte Aufmerksamkeit von den Erwachsenen, die täglich mit ihnen zusammen sind sowie eine sichere Bindung. Wir legen Wert darauf, eine positive Beziehung zum Kind aufzubauen, aufmerksam zu sein und den Kindern zu zeigen, dass wir gerne mit ihnen zusammen sind. Wir zeigen dem Kind aktiv unsere Anerkennung für das was es ist und für das, was es tut. Wir schauen auf die Intention des Kindes, die hinter einer Handlung liegt, und wir kommunizieren positive Erwartungen an alle Kinder.

Gleichzeitig sehen wir es als unsere Aufgabe, Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen zu beobachten und eventuell einzugreifen, bevor ein Konflikt entsteht, damit ein Konflikt nicht zu einer Niederlage wird. Wir geben Kindern zusätzliche Pausen, wenn dies hilft ein sehr hohes Maß an gesteigerter Aufmerksamkeit oder Wachheit zu regulieren. Das kann zum Beispiel ein Mittagsschlaf sein oder Ausruhen auf dem Sofa, während die anderen Kinder draußen spielen. Ebenso eine strukturierte Aufgabe mit Perlen oder geometrischen Figuren, je nach Bedarf und Motivation des Kindes. Wir schauen auch darauf, ob ein Kind bei Aktivitäten in kleinen Gruppen lernt oder zum Beispiel mit zwei oder drei Kindern in einem Raum für sich spielt.

In der guten Relation zum Kind helfen wir ihm, sich mit Hilfe eines Erwachsenen zu regulieren. Auch helfen wir dem Kind dabei, dem Entwicklungsstand angepasst zu reflektieren, einen Überblick zu bekommen und die Konsequenzen des eigenen Handelns zu verstehen. Damit stärken wir die Selbstkontrolle und sich Lösungsstrategien zu überlegen. Auch unterstützen wir andere Kinder in der Interaktion mit ihm, so dass alle sich in einem sicheren und vertrauten Rahmen die Normen und Werte einer Gemeinschaft aneignen können und sich üben, Emotionen zu regulieren.

Einige Kinder benötigen einen Überblick darüber, wie der Tag oder die Woche aussehen wird, um sich geborgen zu fühlen. Hierfür arbeiten wir mit Piktogrammen, so dass die Kinder visuell darin unterstützt werden, sich einen Überblick zu verschaffen und vorbereitet darauf zu sein, was an einem Tag geschehen soll.

Beispiel: Um die besten Bedingungen dafür zu erhalten, dass alle Kinder Teil der Gemeinschaft sein können, ist es notwendig, Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass jedes Kind die passende Herausforderung hat, um sich zu entfalten und um seine Stärken zeigen zu können. Wir haben eine Waldgruppe für die ältesten Kinder, mit der wir mehrere Male in der Woche Zeit im Wald verbringen. In dieser Umgebung sehen wir besonders die Kinder sich entwickeln, die ein größeres Risiko für Exklusion haben. Im Bildungsraum Wald gibt es die Möglichkeit, Ruhe wahrzunehmen und sich zu vertiefen. Gleichzeitig können hier auch wilde Spiele gespielt werden, alles in der gleichen Lernumgebung. Alle Kinder können mit etwas beitragen und die Erwachsenen kümmern sich darum, dass die Kinder darin gesehen und anerkannt werden.

Fokus im Bildungsraum der 0-3-jährigen Kinder

Das Augenmerk liegt wie bei den 3-6-Jährigen darauf, gute und emotional sichere Relationen zwischen Erwachsenen und Kindern zu schaffen. Wir zeigen den Kindern, dass wir ihnen positiv begegnen und richten uns nach ihren Intentionen aus. Darin spiegelt sich unsere Sicht auf das Kind. Jüngere Kinder mit erschwerten Lebensbedingungen haben besonders Bedarf, gesehen, gehört und verstanden werden. Ein Kind ist darauf angewiesen, dort abgeholt zu werden, wo es sich gerade in seiner Entwicklung befindet – in der spezifischen Situation. Deswegen haben wir besonders Fokus darauf, zusammen mit dem Kind in seiner nächsten Entwicklungszone zu arbeiten.(Vgl.https://kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/paedagogische-ansaetze/moderne-paedagogische-ansaetze/19). Das bedeutet, wir geben einem Kind eine Herausforderung, die es noch nicht allein, aber mit Hilfe bewältigen kann. Wir helfen und unterstützen dann, wenn das Kind dies benötigt in einem Umfang, der notwendig ist. Das Kind übt sich und erlebt, dass die Erwachsene sich über seinen Erfolg mitfreuen. Es werden große und kleine Siege zusammen erlebt.

Dokumentation und Evaluation

Wir dokumentieren und evaluieren unsere Arbeit mit Kindern in erschwerten Lebensbedingungen durch Handlungspläne, die in Verbindung mit dem Trivselsskema gemacht werden, sowie mit TRAS (Tidlig Registrering af Sprogudvikling) undTrasMo(Tidlig registrering af sensemotoriske færdigheder hos børn). Die Handlungspläne könnenauf der Basis des SMTTE Modells erstellt werden.