Deutscher Kindergarten Jürgensgaard - Deutscher Kindergarten Margrethenweg

Lernen

Lernen und Bildung beinhalten beide die Vermittlung von Werten und die Entwicklung von Kompetenzen und Wissen. In diesem Prozess ist das Kind aktiver Teilnehmer in seinem Lern- und Bildungsprozess. Das Lernen der Kinder geschieht durch Spiel, relationales Zusammenspiel, Erforschen von Natur und Naturphänomenen sowie geplante Aktivitäten.

Jedes Kind ist einmalig und es entwickelt sich und lernt in seinem eigenen Tempo und in unterschiedlicher Weise. Wir erwarten daher nicht, dass Kinder das gleiche Lern- und Entwicklungstempo haben. Wir unterstützen jedes Kind in seinem eigenen Tempo, die eigenen Kompetenzen zu entwickeln. Hier haben wir einen Aufmerksamkeitspunkt darauf, dass Kinder am besten lernen, wenn sie motiviert für ein Thema und für den Lehrstil sind. Wir legen Wert darauf, einen spielerischen Zugang zu neuen Lerninhalten zu gestalten und darauf, neue Lerninhalte an Bekanntes anzuknüpfen, so dass das Kind in der Lernsituation an etwas Vertrautem anknüpfen kann.

Wenn wir Kinder etwas Neues lehren, arbeiten wir inspiriert nach Wygotski in der nächstenEntwicklungszone des Kindes (https://kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/paedagogische-ansaetze/moderne-paedagogische-ansaetze/19). Das bedeutet wir helfen einem Kind darauf aufzubauen, was es bereits kann und begleiten und helfen ihm, einen nächsten Entwicklungsschritt zu meistern. Dabei arbeiten wir auch inspiriert nach ICDP, indem wir uns dem Kind gegenüber justieren und seinen Initiativen folgen. Wenn ein Kind Schwierigkeiten damit hat, einen Reißverschluss zu schließen, dann sind wir beim Kind und leiten es an. Falls mehr Hilfe notwendig ist, helfen wir so viel wie nötig, damit die Jacke angezogen ist und freuen uns mit dem Kind über den Erfolg.

Wir sehen Kinder als kompetent, und wir meinen dass das selbst können bei Kinder Glück und Stolz hervorruft. Deswegen ist es für uns wichtig, die Kinder darin zu unterstützen, selbständig zu sein und ihre Ideen und Vorstellungen im Spiel oder in von Erwachsenen gestarteten Aktivitäten umzusetzen.

Bei uns arbeiten wir mit dem Lernen, indem

wir die Kinder unterstützen, selbständig zu sein und selbst zu können

die Einrichtung der Räume und die Materialien dazu einladen, selbständig zu sein

Kinder ihre Ideen und Initiativen mit unserer Hilfe in die Praxis umsetzen können

die Ideen der Kinder respektiert und wertgeschätzt werden, obwohl sie eventuell nicht mit den Plänen der Erwachsenen übereinstimmen

das Spiel der Kinder respektiert und möglichst nicht unterbrochen wird

die Rahmen und das Lernumfeld den Bedürfnissen der Kinder angepasst werden

Alltagssituationen und Konfliktsituationen aufgegriffen werden als Möglichkeit aus Konflikten zu lernen, um so ein tieferes Verständnis für den anderen und für den Begriff -Kompromisse-zu entwickeln

Wiederholungen und bekannte Spiele genutzt werden, so dass sich alle Kinder sicher und wohl fühlen und eine aktive Rolle im Spiel einnehmen, beispielsweise indem wir die gleiche Geschichte als Theaterstück immer wieder spielen.

Beispiele: Drei Kinder spielen in der Puppenecke und werden von den Kindern gestört, die daneben spielen, und beginnen eine Absperrung mit Hockern zu bauen. Ein Erwachsener geht zu den Kindern und bietet ihnen an, eine Decke zu holen, die sie als Absperrung nutzen können. Die drei Kinder fangen daraufhin an, eine Höhle für ihre Puppen zu bauen.

Als ein Konflikt entsteht zwischen zwei Jungen, die Freunde sind, geht ein Erwachsener zu den Kindern, setzt sich zu ihnen und zeichnet zusammen mit den Kindern, was im Konflikt entstanden ist, während sie mit ihnen spricht. Danach spielt sie die Episode noch einmal mit einem anderen Kind, und einer der Jungen ruft: „Da war ich ganz schön sauer“.

Fokus im Bildungsraum der 0-3-jährigen Kinder

Das Augenmerk liegt auf der nach ICDP inspirierten Arbeit. Wir arbeiten insbesondere damit, mit dem Kind zusammen der Umgebung einen Sinn zu geben, indem wir das gemeinsam Erlebte beschreiben und Enthusiasmus dafür zeigen.Damit unterstützen wir auch die sprachliche Entwicklung der Kinder und die Lust und Neugierde, das Umfeld zu erforschen. Wir vertiefen und erklären, wenn wir etwas gemeinsam mit Kindern erleben, erweitern dadurch das Verständnis des Kindes für das Erlebte und bauen eine Brücke zwischen dem Bekannten und Unbekannten.

Beispiel: Eine Gruppe 1-2-jähriger Kinder sitzt an einem Tisch und ein Erwachsener gibt allen einen Klumpen Ton. Zwei Kinder fangen sofort an, mit dem Ton zu spielen und ein dritter schaut auf seinen Klumpen. Der Erwachsene setzt sich neben das Kind und zeigt auf die anderen Kinder und sagt: „Schau mal, möchtest du das auch?“ Das Kind zeigt auf den Ton und schaut auf den Erwachsenen, der das Kind dazu ermuntert, den Klumpen in die Hand zu nehmen und fragt: „Kannst du fühlen, dass es weich ist?“ Der Erwachsene nimmt einen Klumpen Ton, rollt es in den Händen und zeigt es dem Kind: „Huch, was ist das? Ist das eine Schlange?“ Das Kind lächelt, zeigt auf seinen Klumpen und sagt: „Schlange“.

Dokumentation und Evaluation

Wir dokumentieren das Lernumfeld bezogen auf das Lernen der Kinder in unserem wöchentlichen Rückblick, den wir auf Famly posten. Zukünftig wollen wir zusätzlich das Analysewerkzeug „Ein Lernumfeld für alle“ nutzen, um das Lernumfeld zu analysieren und weiterzuentwickeln. In diesem Analysemodell kann das pädagogische Lernumfeld aus den Perspektiven Kinderperspektiven, Prozesse, Struktur und Lehrplanthema dokumentiert und reflektiert werden.